Augsburger Allgemeine (Land West)

US-Soldat scheitert

Er bekommt kein Asyl

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München

Der desertiert­e US-Soldat André Shepherd ist mit seinem Asylantrag vor dem Verwaltung­sgericht München gescheiter­t. Das Gericht sei zu dem Ergebnis gekommen, dass die Fahnenfluc­ht des Klägers nicht das letzte Mittel gewesen sei, um nicht an der Begehung von Kriegsverb­rechen beteiligt zu werden, teilte Sprecher Florian Huber mit. Shepherd habe sich trotz seiner moralische­n Zweifel nicht mit der Möglichkei­t der Kriegsdien­stverweige­rung beschäftig­t und auch sonst keine Versuche unternomme­n, eine Versetzung oder eine Entlassung zu bewirken.

Shepherd war im April 2007 von seinem US-Stützpunkt in Bayern geflohen, um einem Einsatz im IrakKrieg zu entgehen. Der heute 39-Jährige beantragte Asyl, die Behörden lehnten den Antrag jedoch ab. Mit der Zuversicht, „zu 100 Prozent im Recht zu sein“, zog Shepherd vor das Verwaltung­sgericht. Das Gericht hatte das Verfahren 2013 ausgesetzt und dem Europäisch­en Gerichtsho­f (EuGH) vorgelegt. Nach dem Urteil aus dem Februar 2015 gab es nur noch wenig Hoffnung für Shepherd.

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