Augsburger Allgemeine (Land West)
Da ist kein Wurm mehr drin
Bezirksliga Nord Beim TSV Gersthofen ist der Rasen mittlerweile wieder in einem Topzustand. Gespielt wird das letzte Spiel des Jahres heute Abend auf jeden Fall
Gersthofen
Es ist exakt drei Jahre her, dass der TSV Gersthofen für Schlagzeilen sorgte, als das Landesligaspiel gegen den BC Aichach abgesagt werden musste, weil tausende von Regenwürmern den Boden aufgelockert und ihre glitschigen Häufchen hinterlassen hatten. Der Untergrund in der Abenstein-Arena war derart schwammig und schmierig, dass an ein Fußballspiel nicht zu denken war. Kübelweise wurde Spott und Häme über den Lechstädtern ausgeschüttet. Drei Jahre später ist alles anders: Die Sportanlage heißt mittlerweile Selgros-Arena, der BC Aichach fristet sein Dasein in der Kreisliga und der TSV Gersthofen erwartet am heutigen Abend zum letzten Spiel des Jahres in der Fußball-Bezirksliga Nord den SV Stadtwerke Augsburg (Anpfiff 19.30 Uhr). Und von Würmern keine Spur mehr. Intensive Pflege hat die lästigen Gesellen verscheucht. „Gespielt wird auf jeden Fall!“, sagt Abteilungsleiter Klaus Assum, „wenn es aufgrund des vielen Regens der letzten Tage auf dem Hauptfeld nicht gehen sollte, wird das Spiel auf dem Kunstrasen ausgetragen.“
Auch im Spiel des TSV Gersthofen ist kein Wurm mehr drin. Die Schwarz-Gelben haben sich mit einer nach dem Abstieg aus der Landesliga völlig runderneuerten Mannschaft, die zum größten Teil aus eigenen Nachwuchsspielern besteht, in der mittlerweile zweiten Bezirksliga-Saison absolut etabliert. Nach dem jüngsten 6:1-Sieg beim TSV Wemding stehen die Schützlinge von Trainer Eddi Keil auf Rang drei der Tabelle. Mit einem Heimsieg könnte man sogar wieder auf Rang zwei übernachten.
Trotzdem gibt sich Keil kritisch. „Das 6:1 in Wemding hatte mit Fußball nichts zu tun. Das war nur Kampf und Gebolze“, ärgert er sich noch immer, dass man auf dem holprigen Trainingsplatz antreten musste, obwohl das Hauptfeld in einem super Zustand gewesen sei.
An den kommenden Gegner erinnert er sich nur ungern: „Letztes Jahr haben wir uns mit einer 0:1-Heimniederlage gegen Stadtwerke aus dem Jahr verabschiedet. Ich bin gespannt, ob wir etwas dazugelernt haben.“Damals nicht dabei war Manuel Lippe. der 19-Jährige ist in den letzten Spielen immer wieder als Torschütze in Erscheinung getreten. „Dabei hat er Glück gehabt, dass er gespielt hat“, bremst Eddi Keil seinen Youngster, der nicht regelmäßig trainieren kann, ein, „er hat oft von Ausfällen anderer profitiert.“Für Eddi Keil beginnt nach dem letzten Spiel dieses Jahres ein neuer Lebensabschnitt. Seine Frau erwartet Zwillinge.