Augsburger Allgemeine (Land West)
Tukur und die Serienmorde
Tatort: Es lebe der Tod
ARD, Sonntag, 20.15 Uhr
Was macht ein Wiesbadener LKA-Ermittler, wenn sich nach einer Mordserie am Handy ein Typ meldet, der sagt: „Ich bin der Mann, den Sie suchen“? Wenn der Polizist Felix Murot heißt und von Ulrich Tukur gespielt wird, ahnt man als „Tatort“-Fan schon, dass nun ein Psychotrip ansteht.
„Es lebe der Tod“, ein griffiger Titel für die mutige Produktion des Hessischen Rundfunks, dürfte wieder gut ankommen bei den Kritikern, derweil große Teile des Publikums über zu lange Dialoge und die absurden Theorien des tötenden Sonderlings Arthur Steinmetz (Jens Harzer) rätseln dürften.
Dabei bewegen sich der Melancholiker Murot und der so traurige wie durchgeknallte Steinmetz auf einer gemeinsamen emotionalen Ebene. Zwei verwandte Seelen auf unterschiedlichen Seiten der Wahrnehmung von Tod und Gerechtigkeit. Steinmetz, der kranke Menschen mit aufgeschlitzten Pulsadern bevorzugt in der Badewanne entsorgt, auf der anderen Seite Murot, dem Todesgedanken nicht fremd sind, seitdem er an einem Gehirntumor gelitten hatte. Wie eine schwarze Wolke hängt deshalb auch der Tod über dem schwerkranken Steinmetz, der mit seinen Philosophien und Kindheitstraumata dem