Augsburger Allgemeine (Land West)
„Das macht keinen Sinn“
FCA Trotz der Verletztenmisere wird Stefan Reuter keinen vertragslosen Spieler verpflichten. Der Geschäftsführer Sport hofft, dass er auch in der Winterpause nicht aktiv werden muss
Stefan Reuter hat im Fußball schon fast alles erlebt. Er wurde Weltmeister, gewann die Champions League und auch als Manager des FC Augsburg hat er schon einige Aufs und Abs überstanden. Doch so ein Verletzungspech wie in diesen Tagen hat auch der krisenerfahrene 50-Jährige noch nie erlebt. Aber auch in dieser Extremsituation hält er nichts von Aktionismus. Es wird beim FCA keine überstürzten Transfers geben und er hofft auch in der Winterpause ohne Verpflichtungen auszukommen – wenn alles optimal läuft. Reuter erklärte im Interview mit unserer Zeitung ....
...zur Verpflichtung von vertragslosen Spielern
„Dass man da intern mal darüber diskutiert, ist klar. Aber wir haben den Gedanken wieder verworfen. Wenn ich im November einen Spieler verpflichte, der seit Mai keine Wettkampfpraxis mehr hat, in der Regel sind es ja Spieler, die noch länger keine Spielpraxis mehr hatten, dann brauchen die definitiv vier bis sechs Wochen, bis sie einem richtig weiterhelfen können. Das macht keinen Sinn.
...zu möglichen Transfers in der Winterpause
„Aktuell ist das kein Thema, weil wir schon die Hoffnung haben, dass etliche Spieler spätestens in der Vorbereitung zur Rückrunde wieder voll einsteigen können. Aber natürlich müssen wir die Situation Mitte Dezember wieder neu bewerten, wenn der aktuelle Gesundheitszustand bekannt ist. Wenn sich dann herausstellen sollte, dass drei Mann länger brauchen, bis sie fit werden, ist es das Normalste der Welt, dass man sich dann noch einmal Gedanken macht.“
... zu seiner Einschätzung, wer nach der Winterpause wieder dabei ist
„Bei Jeffrey Gouweleeuw und Marvin Friedrich bin ich sehr optimistisch, dass die beiden uns wieder zur Verfügung stehen. Bei den Stürmern muss man noch schauen. Aber Stand heute bin ich auch da sehr optimistisch. Wenn da drei zurückkommen, müssen wir im Winter nichts machen.“
...zur langwierigen Schambeinentzündung von Alfred Finnbogason
„Seit er die Probleme hatte, wurde er immer auf eine Adduktoren- und Schambeinverletzung behandelt. Nur hat man es auf den ersten Bildern nicht so deutlich gesehen wie bei den etwas später angefertigten Kontrollaufnahmen. Für mich ist mittlerweile die Schambeinentzündung eine der nervigsten Verletzungen im Fußball und sie tritt leider immer häufiger auf. Schambeinentzündungen kennt man normalerweise vom Eishockey oder Tennis. Dort haben die Aktiven ganz andere Belastungen in diesem Bereich durch Ausfallschritte und dergleichen. Aber es kommt jetzt halt auch vermehrt im Fußball vor. Eine Ursache ist sicher die erhöhte Belastung der Spieler.
... zum Islandaufenthalt von Finnbogason
„In Island war er nur bei einem Spezialisten, bei dem auch schon Nationalmannschaftskollegen von ihm behandelt worden sind. Er hat dort nicht belastet, er war dort nur zur Therapie. Im Grunde ist die Diagnose schon in Augsburg gestellt worden, kurz bevor er nach Island flog. Alfred wollte aber eine zweite Meinung einholen. Darum haben wir abgewartet. Die Einschätzung bestand und sie wurde jetzt in Island bestätigt.“
... zum Hertha-Spiel (heute 15.30 Uhr)
„Wir haben auch zum Teil aufgrund der letzten Saison mit der Euro League einen relativ großen Kader. Von daher sage ich, werden wir trotzdem mit einem gewissen Optimismus in die Begegnung gehen. Klar, Hertha hat einen Lauf, aber wir haben nach wie vor eine Mannschaft, der ich alles zutraue.“ Für die Handball-Teams des TSV Haunstetten stehen am morgigen Samstagabend wichtige Partien auf dem Plan: sowohl die ZweitligaFrauen (18 Uhr gegen die HSG Kleenheim) als auch im Anschluss die Bayernliga-Männer (20 Uhr gegen den TSV Lohr ) sind angesichts der Tabellenstände und des kritischen Restprogramms bis Weihnachten praktisch gezwungen, etwas Zählbares zu holen. ● Selten zuvor war die 2. Bundesliga der Frauen derart ausgeglichen, wie sie sich heuer präsentiert. Sämtliche Aufsteiger zeigen, dass sie konkurrenzfähig sind, und gerade die HSG Kleenheim als derzeit Sechstplatzierte hat einigen Etablierten schon ihre Grenzen aufgezeigt. Haunstetten, momentan auf Rang zehn, hat somit die vorrangige Aufgabe, den Lauf der Hessen einzubremsen. Trainer Herbert Vornehm fordert zudem Selbstbewusstsein: „Wir brauchen uns mit unserer Spielanlage nicht verstecken und müssen den Kopf hoch halten. Nach dem Punktgewinn in Bremen sollten wir jetzt unbedingt nachlegen.“● Mit einem Aufsteiger haben es auch die Männer zu tun, wenngleich TSV-Coach Michi Rothfischer das Ganze schon im Vorfeld relativiert: „Lohr ist kein Aufsteiger, sondern ein Verein, der lediglich ein Jahr Pause eingelegt hat.“Nach über fünfzehnjähriger Bayernliga-Zugehörigkeit mussten die Nordbayern letzte Saison in der Landesliga antreten, schafften aber die sofortige Korrektur souverän, auch weil der Kader zum größten Teil gehalten werden konnte. Derzeit sind Haunstetten und Lohr unmittelbare Tabellennachbarn (11 und 10).
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