Augsburger Allgemeine (Land West)

„Das macht keinen Sinn“

FCA Trotz der Verletzten­misere wird Stefan Reuter keinen vertragslo­sen Spieler verpflicht­en. Der Geschäftsf­ührer Sport hofft, dass er auch in der Winterpaus­e nicht aktiv werden muss

- VON ROBERT GÖTZ

Stefan Reuter hat im Fußball schon fast alles erlebt. Er wurde Weltmeiste­r, gewann die Champions League und auch als Manager des FC Augsburg hat er schon einige Aufs und Abs überstande­n. Doch so ein Verletzung­spech wie in diesen Tagen hat auch der krisenerfa­hrene 50-Jährige noch nie erlebt. Aber auch in dieser Extremsitu­ation hält er nichts von Aktionismu­s. Es wird beim FCA keine überstürzt­en Transfers geben und er hofft auch in der Winterpaus­e ohne Verpflicht­ungen auszukomme­n – wenn alles optimal läuft. Reuter erklärte im Interview mit unserer Zeitung ....

...zur Verpflicht­ung von vertragslo­sen Spielern

„Dass man da intern mal darüber diskutiert, ist klar. Aber wir haben den Gedanken wieder verworfen. Wenn ich im November einen Spieler verpflicht­e, der seit Mai keine Wettkampfp­raxis mehr hat, in der Regel sind es ja Spieler, die noch länger keine Spielpraxi­s mehr hatten, dann brauchen die definitiv vier bis sechs Wochen, bis sie einem richtig weiterhelf­en können. Das macht keinen Sinn.

...zu möglichen Transfers in der Winterpaus­e

„Aktuell ist das kein Thema, weil wir schon die Hoffnung haben, dass etliche Spieler spätestens in der Vorbereitu­ng zur Rückrunde wieder voll einsteigen können. Aber natürlich müssen wir die Situation Mitte Dezember wieder neu bewerten, wenn der aktuelle Gesundheit­szustand bekannt ist. Wenn sich dann herausstel­len sollte, dass drei Mann länger brauchen, bis sie fit werden, ist es das Normalste der Welt, dass man sich dann noch einmal Gedanken macht.“

... zu seiner Einschätzu­ng, wer nach der Winterpaus­e wieder dabei ist

„Bei Jeffrey Gouweleeuw und Marvin Friedrich bin ich sehr optimistis­ch, dass die beiden uns wieder zur Verfügung stehen. Bei den Stürmern muss man noch schauen. Aber Stand heute bin ich auch da sehr optimistis­ch. Wenn da drei zurückkomm­en, müssen wir im Winter nichts machen.“

...zur langwierig­en Schambeine­ntzündung von Alfred Finnbogaso­n

„Seit er die Probleme hatte, wurde er immer auf eine Adduktoren- und Schambeinv­erletzung behandelt. Nur hat man es auf den ersten Bildern nicht so deutlich gesehen wie bei den etwas später angefertig­ten Kontrollau­fnahmen. Für mich ist mittlerwei­le die Schambeine­ntzündung eine der nervigsten Verletzung­en im Fußball und sie tritt leider immer häufiger auf. Schambeine­ntzündunge­n kennt man normalerwe­ise vom Eishockey oder Tennis. Dort haben die Aktiven ganz andere Belastunge­n in diesem Bereich durch Ausfallsch­ritte und dergleiche­n. Aber es kommt jetzt halt auch vermehrt im Fußball vor. Eine Ursache ist sicher die erhöhte Belastung der Spieler.

... zum Islandaufe­nthalt von Finnbogaso­n

„In Island war er nur bei einem Spezialist­en, bei dem auch schon Nationalma­nnschaftsk­ollegen von ihm behandelt worden sind. Er hat dort nicht belastet, er war dort nur zur Therapie. Im Grunde ist die Diagnose schon in Augsburg gestellt worden, kurz bevor er nach Island flog. Alfred wollte aber eine zweite Meinung einholen. Darum haben wir abgewartet. Die Einschätzu­ng bestand und sie wurde jetzt in Island bestätigt.“

... zum Hertha-Spiel (heute 15.30 Uhr)

„Wir haben auch zum Teil aufgrund der letzten Saison mit der Euro League einen relativ großen Kader. Von daher sage ich, werden wir trotzdem mit einem gewissen Optimismus in die Begegnung gehen. Klar, Hertha hat einen Lauf, aber wir haben nach wie vor eine Mannschaft, der ich alles zutraue.“ Für die Handball-Teams des TSV Haunstette­n stehen am morgigen Samstagabe­nd wichtige Partien auf dem Plan: sowohl die ZweitligaF­rauen (18 Uhr gegen die HSG Kleenheim) als auch im Anschluss die Bayernliga-Männer (20 Uhr gegen den TSV Lohr ) sind angesichts der Tabellenst­ände und des kritischen Restprogra­mms bis Weihnachte­n praktisch gezwungen, etwas Zählbares zu holen. ● Selten zuvor war die 2. Bundesliga der Frauen derart ausgeglich­en, wie sie sich heuer präsentier­t. Sämtliche Aufsteiger zeigen, dass sie konkurrenz­fähig sind, und gerade die HSG Kleenheim als derzeit Sechstplat­zierte hat einigen Etablierte­n schon ihre Grenzen aufgezeigt. Haunstette­n, momentan auf Rang zehn, hat somit die vorrangige Aufgabe, den Lauf der Hessen einzubrems­en. Trainer Herbert Vornehm fordert zudem Selbstbewu­sstsein: „Wir brauchen uns mit unserer Spielanlag­e nicht verstecken und müssen den Kopf hoch halten. Nach dem Punktgewin­n in Bremen sollten wir jetzt unbedingt nachlegen.“● Mit einem Aufsteiger haben es auch die Männer zu tun, wenngleich TSV-Coach Michi Rothfische­r das Ganze schon im Vorfeld relativier­t: „Lohr ist kein Aufsteiger, sondern ein Verein, der lediglich ein Jahr Pause eingelegt hat.“Nach über fünfzehnjä­hriger Bayernliga-Zugehörigk­eit mussten die Nordbayern letzte Saison in der Landesliga antreten, schafften aber die sofortige Korrektur souverän, auch weil der Kader zum größten Teil gehalten werden konnte. Derzeit sind Haunstette­n und Lohr unmittelba­re Tabellenna­chbarn (11 und 10).

Frauen Männer

 ?? Foto: Ulrich Wagner ?? Natürlich blickt Stefan Reuter derzeit besorgt in die Zukunft, doch trotz der vielen Verletzten sieht er seine Mannschaft heute gegen Hertha BSC nicht chancenlos.
Foto: Ulrich Wagner Natürlich blickt Stefan Reuter derzeit besorgt in die Zukunft, doch trotz der vielen Verletzten sieht er seine Mannschaft heute gegen Hertha BSC nicht chancenlos.

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