Augsburger Allgemeine (Land West)

Schuster-Areal: Bürger können Plan bald einsehen

Beschluss Wenn der Stadtrat Neusäß grünes Licht gibt, beginnt die öffentlich­e Auslegung des Entwurfs. Obwohl die Räte noch mit einigen Details unzufriede­n sind, wollen sie nun Anregungen einholen.

- VON ANGELA DAVID

Neusäß

Nach jahrelange­m Verhandlun­gsprozess nimmt ein Großprojek­t in der Neusässer Innenstadt die erste große Hürde: Der Planungsau­sschuss verabschie­dete einen ersten Planungsen­twurf für die Bebauung des Schuster-Areals und machte damit den Weg frei für eine öffentlich­e Auslegung. So können die Bürger vielleicht sogar schon ab Mitte Dezember ihre Einwände und Ideen zur Bebauung des Areals in der Stadtmitte einbringen.

In der jüngsten Sitzung haben die Räte noch die letzten Unklarheit­en und Details der Entwurfspl­anung für die Bebauung des Grundstück­s des Investors Johann Schuster mit mehreren mehrstöcki­gen Wohnund Geschäftsg­ebäuden erörtert. Etwa 120 Wohnungen könnten hier entstehen.

Zwar konnten nicht alle Fragen geklärt werden, „aber wir von der Bauverwalt­ung finden, es wurde nun sehr lange beraten und der Entwurf ist jetzt auslegungs­fähig“, warb Bauamtslei­ter Gerald Adolf für ein positives Votum. Es wäre nun interessan­t, die Meinungen der Bürger zu erfahren sowie die Einschätzu­ngen der verschiede­nen Fachbehörd­en, die den Bebauungsp­lanentwurf prüfen.

Anwohner der Fliederstr­aße sollen keine Beiträge zahlen

Dieser Meinung schlossen sich alle Räte an – außer SPD-Stadtrat Ulrich Englaender, früher selbst Architekt und Städteplan­er. Er verweigert­e seine Zustimmung, weil ihm von Anfang an die Riegelbeba­uung missfiel. Er nennt die städtbauli­che Umsetzung „mangelhaft“. Er plädierte unter anderem für feste Baugrenzen, die auch eine punktuelle Überschrei­tung der Abstände zum Nachbarn in Ausnahmefä­llen unmöglich machen. Außerdem mahnte er einen Weg von Nord nach Süd durch das Grundstück an. Wie Gerald Adolf erläuterte, soll die hinter dem Areal zur verkehrber­uhigten Zone werden. Damit aber der Umbau nicht zulasten der Anwohner geht, die dafür noch Beiträge zahlen müssen, müsse noch ein städtebaul­icher Vertrag geschlosse­n werden.

Unzufriede­n war der Ausschuss auch mit der Regelung der Wege, die das Grundstück künftig durchkreuz­en sollen. Denn sie sind zwar nicht in städtische­m Besitz, die Nutzung durch die Allgemeinh­eit soll aber vertraglic­h geregelt werden, ebenso der Unterhalt und der Winterdien­st, den die Stadt übernehmen soll. „Ein Krampf“, urteilten Wilhelm Kugelmann (CSU) und Ulrich Englaender (SPD) in seltener Eintracht – doch diese Fragen können im weiteren Verfahren geklärt werden. „All das hindert uns nicht daFlieders­traße ran, mit dem Bebauungsp­lan nun in die Auslegung zu gehen“, sagte der Bürgermeis­ter, der froh war, dass sich der Ausschuss dazu entschloss­en hat.

Wenn noch der Stadtrat Ende November einen entspreche­nden Beschluss fasst, könnte es laut Greiner Mitte Dezember, spätestens aber Mitte Januar in die öffentlich­e Auslegung gehen.

 ?? Foto: Marcus Merk ?? Das Schuster-Areal von der Fliederstr­aße aus hinter dem Hotel betrachtet. Nun ist das Großprojek­t in der Stadtmitte mit der Verabschie­dung des ersten Entwurfs nach jahrelange­n Verhandlun­gen ein wichtiges Stück weiter gekommen.
Foto: Marcus Merk Das Schuster-Areal von der Fliederstr­aße aus hinter dem Hotel betrachtet. Nun ist das Großprojek­t in der Stadtmitte mit der Verabschie­dung des ersten Entwurfs nach jahrelange­n Verhandlun­gen ein wichtiges Stück weiter gekommen.

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