Augsburger Allgemeine (Land West)
Schuster-Areal: Bürger können Plan bald einsehen
Beschluss Wenn der Stadtrat Neusäß grünes Licht gibt, beginnt die öffentliche Auslegung des Entwurfs. Obwohl die Räte noch mit einigen Details unzufrieden sind, wollen sie nun Anregungen einholen.
Neusäß
Nach jahrelangem Verhandlungsprozess nimmt ein Großprojekt in der Neusässer Innenstadt die erste große Hürde: Der Planungsausschuss verabschiedete einen ersten Planungsentwurf für die Bebauung des Schuster-Areals und machte damit den Weg frei für eine öffentliche Auslegung. So können die Bürger vielleicht sogar schon ab Mitte Dezember ihre Einwände und Ideen zur Bebauung des Areals in der Stadtmitte einbringen.
In der jüngsten Sitzung haben die Räte noch die letzten Unklarheiten und Details der Entwurfsplanung für die Bebauung des Grundstücks des Investors Johann Schuster mit mehreren mehrstöckigen Wohnund Geschäftsgebäuden erörtert. Etwa 120 Wohnungen könnten hier entstehen.
Zwar konnten nicht alle Fragen geklärt werden, „aber wir von der Bauverwaltung finden, es wurde nun sehr lange beraten und der Entwurf ist jetzt auslegungsfähig“, warb Bauamtsleiter Gerald Adolf für ein positives Votum. Es wäre nun interessant, die Meinungen der Bürger zu erfahren sowie die Einschätzungen der verschiedenen Fachbehörden, die den Bebauungsplanentwurf prüfen.
Anwohner der Fliederstraße sollen keine Beiträge zahlen
Dieser Meinung schlossen sich alle Räte an – außer SPD-Stadtrat Ulrich Englaender, früher selbst Architekt und Städteplaner. Er verweigerte seine Zustimmung, weil ihm von Anfang an die Riegelbebauung missfiel. Er nennt die städtbauliche Umsetzung „mangelhaft“. Er plädierte unter anderem für feste Baugrenzen, die auch eine punktuelle Überschreitung der Abstände zum Nachbarn in Ausnahmefällen unmöglich machen. Außerdem mahnte er einen Weg von Nord nach Süd durch das Grundstück an. Wie Gerald Adolf erläuterte, soll die hinter dem Areal zur verkehrberuhigten Zone werden. Damit aber der Umbau nicht zulasten der Anwohner geht, die dafür noch Beiträge zahlen müssen, müsse noch ein städtebaulicher Vertrag geschlossen werden.
Unzufrieden war der Ausschuss auch mit der Regelung der Wege, die das Grundstück künftig durchkreuzen sollen. Denn sie sind zwar nicht in städtischem Besitz, die Nutzung durch die Allgemeinheit soll aber vertraglich geregelt werden, ebenso der Unterhalt und der Winterdienst, den die Stadt übernehmen soll. „Ein Krampf“, urteilten Wilhelm Kugelmann (CSU) und Ulrich Englaender (SPD) in seltener Eintracht – doch diese Fragen können im weiteren Verfahren geklärt werden. „All das hindert uns nicht daFliederstraße ran, mit dem Bebauungsplan nun in die Auslegung zu gehen“, sagte der Bürgermeister, der froh war, dass sich der Ausschuss dazu entschlossen hat.
Wenn noch der Stadtrat Ende November einen entsprechenden Beschluss fasst, könnte es laut Greiner Mitte Dezember, spätestens aber Mitte Januar in die öffentliche Auslegung gehen.