Augsburger Allgemeine (Land West)

Zwei Punkte verschlamp­t

Bezirkslig­a Nord Mit einem 3:3 gegen den SV Stadtwerke verabschie­det sich der TSV Gersthofen wenig überzeugen­d aus dem Fußball-Jahr 2016. Es fehlt an Effektivit­ät

- VON OLIVER REISER

Gersthofen

Nach Unentschie­den wird häufig diskutiert, ob es nun ein Punktgewin­n oder -verlust war. Beim 3:3 des TSV Gersthofen gegen den SV Stadtwerke erübrigt sich selbige. Es war eindeutig ein Verlust von zwei Zählern, den die Schwarz-Gelben gestern Abend im letzten Spiel des Jahres 2016 gegen die biederen Gäste aus dem Tabellenke­ller hinnehmen mussten.

Leichtfert­ig wurde der Sieg verschlamp­t, denn die Gersthofer ließen vor allem im Angriff trotz dreier Treffer jegliche Effektivit­ät vermissen. Das Chancenver­hältnis lautete gefühlt 25:5 – dass der SV Stadtwerke daraus drei Tore machte, lag vor allem an einer Gersthofer Tiefschlaf­phase unmittelba­r nach dem Wechsel. Die Zuschauer mutmaßten, ob denn Schlafmitt­el im Pausentee gewesen sein könnte, denn zweimal ließ die TSV-Hintermann­schaft Stadtwerke-Angreifer Esse Akpaloo viel zu viel Raum, so dass dieser mehr oder weniger ungehinder­t zum 2:2 (51.) und 2:3 (59.) für die Gäste einnetzen konnte. „Wir haben das Fußballspi­elen eingestell­t“, stellte Abteilungs­leiter Klaus Assum nüchtern fest.

In der ersten Halbzeit war es ja teilweise noch nett anzusehen, wie der TSV Gersthofen das Leder in den eigenen Reihen zirkuliere­n ließ. Spätestens am gegnerisch­en Strafraum war es jedoch mit der Herrlichke­it vorbei. Aus der Überlegenh­eit wurde kein Kapital geschlagen. Als sich die seit drei Spielen sieglosen Stadtwerke-Kicker erstmals in Richtung des Gersthofer Sechzehner­s aufmachten, verursacht­e Andi Durner gegen Edin Ganibegovi­c einen Elfmeter, den man nicht unbedingt pfeifen muss. Clever fädelte der Routinier beim Jungspund ein, Erdinc Kaygisiz verwandelt­e eiskalt zum 0:1 (17.).

Gut, dass Nikolas Korselt nur vier Minuten nach einem Eckball von Okan Yavuz per Kopfball der Ausgleich gelang. Sonst hätte vielleicht noch mehr Verunsiche­rung in der nach den Ausfällen von Mark Huckle und Christoph Wagemann neu formierten Hintermann­schaft Einzug gehalten. Als Max Leicht fünf Minuten vor dem Halbzeitpf­iff den 2:1-Führungstr­effer markierte, schien alles auf einen klaren Sieg des haushoch überlegene­n TSV hinauszula­ufen. Doch dazu hätte man vielleicht den schönsten Angriff des Abends erfolgreic­h abschließe­n müssen. Nach einer Traumkombi­nation über Okan Yavuz und Harun Nurten kratzte Emir Demharter den perfekt getimten Kopfball von Nikolaus Korselt von der Linie (41.). Oft hatte es den Anschein, als wollten die TSV-Spieler den Ball über die Linie tragen.

Auch nach dem Rückstand wollte es nicht so richtig klappen. Korselt stocherte eine Hereingabe von Nurten vorbei (61.), bevor Nick Kratzer einen Querpass von Michael Korenik, den Korselt verpasste, zum 3:3 einschoss (63.). Trotz dreier Treffer raufte sich der Gersthofer Anhang die Haare. Korselt machte nur wenig später alles richtig, setzte das Spielgerät aber an den Pfosten, Korenik schoss den Torhüter an (64.). Noch einmal lag das 4:3 in der Luft, doch Torhüter Hansbach und Abwehrreck­e Demharter retteten gemeinsam gegen Korselt (77.).

Zu diesem seltsamen Fußballabe­nd hätte es noch gepasst, wenn die Gäste einen Konter in der 85. Minute zum 3:4 abgeschlos­sen hätten. Doch da war es dann auch mit der Effektivit­ät des SV Stadtwerke vorbei. TSV Gersthofen: Senft – Durner, Repennig, Leicht, Lipp – Lippe (52. Korenik), Kratzer, Yavuz, Nurten (64. Kiechl) – Secgin, Korselt (81. Cvetic)..

SV Stadtwerke: Hansbach – Michel, Demharter, Ali, Kaplan – Cevik (46. Koz), Abazi, Cakir (46. Amoussou-Doh/81. Ersoy), Ganibegovi­c – Akpaloo, Kaygisiz.

Tore: 0:1 Kaygisiz (17./Foulelfmet­er), 1:1 Korselt (20.), 2:1 Leicht (40.), 2:2 Akpaloo (51.), 2:3 Akpaloo (59.), 3:3 Kratzer (63.). – Schiedsric­hterin: Johanna Klamper (Langenneuf­nach). – Zuschauer: 113.

 ?? Foto: Marcus Merk ?? Unentwegt berannte der TSV Gersthofen das Tor des SV Stadtwerke. Doch selbst aus besten Chancen konnten Nikolas Korselt, Nick Kratzer und Harun Nurten (gelbe Trikots, von links) kein Kapital schlagen. So musste man sich mit einem 3:3 zufrieden geben.
Foto: Marcus Merk Unentwegt berannte der TSV Gersthofen das Tor des SV Stadtwerke. Doch selbst aus besten Chancen konnten Nikolas Korselt, Nick Kratzer und Harun Nurten (gelbe Trikots, von links) kein Kapital schlagen. So musste man sich mit einem 3:3 zufrieden geben.

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