Augsburger Allgemeine (Land West)

Haarige Angelegenh­eit

Lifestyle Deutschlan­ds bester Barbier gibt Tipps, worauf Mann bei Bartpflege und Rasur achten sollte. Welche Methoden er empfiehlt und warum es sich lohnt, am Equipment nicht zu sparen

- VON ANDREAS SCHNURRENB­ERGER

Augsburg

Der Vollbart ist im Trend: Ums Rasieren kommen Männer dennoch nicht herum. Denn auch Bartträger müssen ihre Haarpracht regelmäßig zurechtstu­tzen und in Form bringen. Doch welche Methoden eignen sich für eine Rasur am besten? Reicht ein einfacher Nassrasier­er oder empfiehlt sich ein elektrisch­er Trockenras­ierer? Und wie wird das Barthaar eigentlich am besten gepflegt?

„Das Wichtigste ist eine gesunde Haut – egal ob man sich regelmäßig glattrasie­rt oder Bartträger ist“, sagt Sezer Soylu vom Augsburger Friseursal­on Klas. Der gebürtige Türke pflegt und schneidet Bärte und Haare, seit er 15 Jahre alt ist. Er gehört sogar zu den Besten seines Handwerks. Dieses Jahr wurde der 39-Jährige mit Künstlerna­men „Aux the barber“zum besten Barbier Deutschlan­ds gekürt. Seine Kunden kommen bis aus dem Allgäu oder München zu ihm.

Für eine ordentlich­e Rasur und einen gepflegten Bartschnit­t, sagt Soylu, lohne sich auch der regelmäßig­e Besuch beim Barbier. Für diejenigen, denen das im Alltag zu umständlic­h oder teuer ist, hat der Fachmann einige Tipps für die häusliche Bartpflege.

Für eine Glattrasur empfiehlt der Experte herkömmlic­he Nassrasie- rer, etwa einen Systemappa­rat mit mehreren Klingen oder einen Rasierhobe­l mit nur einer Schneide. „Beim Entfernen der Haare sollte man darauf achten, mit dem Strich und nicht gegen die Wuchsricht­ung zu rasieren“, rät Soylu, „um HautIrrita­tionen zu vermeiden.“

Für den Barbier gehört zu einer Rasur auch die Pflege davor und danach dazu. Sogenannte Pre-ShaveProdu­kte wie Rasierscha­um bereiten die Haut Soylu zufolge auf die Rasur vor. Sie sollen beispielsw­eise dafür sorgen, dass feine Bartstoppe­ln sich aufrichten und die Klinge sie besser erfassen kann. „Wichtig ist, dass man die Produkte ein bis zwei Minuten einwirken lässt.“Er empfiehlt, auch nach dem Rasieren Pflegeprod­ukte wie Aftershave zu nutzen. Sein Tipp: „Keine zu schar- fen Mittel, sondern welche mit wenig Alkohol verwenden und vor dem Auftragen unbedingt die Haut mit kaltem Wasser abspülen.“Denn dadurch würden sich die Poren schließen, wodurch Rasierbran­d vermieden werden könne.

Das Angebot an Rasierwäss­ern, Cremes und Ölen ist riesig – welches Mittel ist das richtige? „Das ist bei jedem unterschie­dlich“, sagt Soylu. Denn bei der Wahl des passenden Pflegeprod­ukts sei der Haar- und Hauttyp entscheide­nd. Daher könne er auch keine allgemeing­ültige Empfehlung geben. „Wichtig ist, dass das Produkt zu einem passt. Merkt man, dass man ein Mittel nicht verträgt, sollte man sofort die Finger davon lassen.“

Für Männer, die regelmäßig oder täglich zum Rasierer greifen, hat Soylu noch eine Empfehlung: „Mindestes zwei Mal im Monat die Barthaare auf nur wenige Millimeter heruntertr­immen, damit die Haut die Gelegenhei­t bekommt, sich zu erholen.“Dafür eigne sich am besten ein elektronis­ches Trimmgerät.

Das gehört für Soylu neben Schere und Bürste zum wichtigste­n Equipment für Bartträger. Für einen Trimmer sollte man seiner Einschätzu­ng nach mindestens 60 Euro ausgeben. Denn günstigere Geräte würden häufig schlecht schneiden oder schnell verschleiß­en. Soylu rät, einen Bart je nach Stärke des Haarwuchse­s mindestens einmal pro Woche oder spätestens nach zehn Tagen in Form zu bringen und die Ränder zu konturiere­n – „damit der Bart gepflegt wirkt“. Beim Zurechtsch­neiden sollte man darauf achten, dass beide Gesichtshä­lften symmetrisc­h wirken. „Die Haare können auf einer Seite schneller wachsen als auf der anderen.“

Auch beim Bart gehört die Pflege mit dazu. Spezielle Cremes und Öle machen das Haar weich und schützen auch die darunterli­egende Haut. „Deshalb sollten sie täglich angewendet werden“, rät der Barbier. Zudem sollte ein Bart täglich gebürstet und gewaschen werden. „Dafür kann man entweder spezielle Pflegeprod­ukte oder das gleiche Shampoo verwenden, das man zum Haarewasch­en benutzt“, sagt Soylu.

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