Augsburger Allgemeine (Land West)
Rückenwind für Grünen-Spitze
Parteitag Bezirksvorstand wird bestätigt. Ein Ergebnis überrascht
Augsburg
Maximilian Deisenhofer (Krumbach) und Stephanie Schuhknecht (Augsburg) stehen auch weiterhin an der Spitze der schwäbischen Grünen. Beim Parteitag in Augsburg wurde Deisenhofer mit 100 Prozent der Stimmen als Bezirksvorsitzender bestätigt, Schuhknecht wurde mit 92,3 Prozent ebenfalls für zwei weitere Jahre gewählt. Schatzmeister Christian Vavra (Marktoberdorf) erhielt 97,4 Prozent der Stimmen.
Der 29-jährige Deisenhofer äußerte sich nach der Wahl erfreut über sein Ergebnis. „Ich bin schon überrascht, alle 40 Delegiertenstimmen bekommen zu haben“, sagte der Berufsschullehrer. Dies sei nicht selbstverständlich, aber letztlich auch eine Bestätigung für die Arbeit des gesamten Bezirksvorstandes. „Die schwäbischen Grünen haben ein Zeichen der Geschlossenheit abgegeben. Das gibt auch Rückenwind für die anstehenden Wahlkämpfe.“
Deisenhofer legte in seiner Rede einen Schwerpunkt auf „den immer weiter ansteigenden Flächenfraß in Bayern“. Die Grünen stünden für Naturschutz und Ökologie, für die Bewahrung der Schöpfung. „Wir müssen aufpassen, dass die CSU unsere schöne bayerisch-schwäbische Heimat nicht vollständig mit Umgehungsstraßen und Gewerbegebieten zupflastert“, sagte Deisenhofer.
Schuhknecht plädierte für einen selbstbewussten Kurs der Grünen in den kommenden Wahlkämpfen. „Die reinen Inhalte und guten Ideen stehen nicht mehr im Vordergrund“, betonte die 33-Jährige. Das hätten die Wahlen in den USA bewiesen. „Wenn wir eine klare Haltung und Werteorientierung zeigen und dies auch rüberbringen, können wir auch bei diesem rauen Gegenwind einen guten und erfolgreichen Wahlkampf machen“, sagte sie.
Auf der bayerischen Landesliste für die Bundestagswahl im Herbst 2017 werden sich Schwabens Grüne erneut für aussichtsreiche Plätze bewerben. Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Augsburg) soll als Spitzenkandidatin in Bayern antreten, die Neu-Ulmer Abgeordnete Ekin Deligöz geht um Rang drei ins Rennen. Die bayerischen Grünen haben derzeit neun Mandate im Berliner Parlament.
Grünen-Landesvorsitzende Sigi Hagl (Landshut) stimmte die Delegierten in Augsburg mit einer kämpferischen Rede auf das kommende Wahljahr ein. Sie kritisierte vor allem die Agrarpolitik der CSU. „Wir brauchen keine weltmarktorientierte Landwirtschaftspolitik“, sagte sie. „Wir brauchen vielmehr eine Agrarwende, die Respekt vor dem Menschen und der Natur hat.“