Augsburger Allgemeine (Land West)

Wie viel Geld geben Kunden aus?

Handel Das Weihnachts­geschäft startet heute mit dem Christkind­lesmarkt. Mit der Shopping-Night am Freitag geht es in die Vollen. Warum der Einzelhand­el in den nächsten Wochen besonders gefordert ist

- VON INA KRESSE

„Mit dem Start des Christkind­lesmarktes geht es richtig los.“Wolfgang Puff, Geschäftsf­ührer des schwäbisch­en Einzelhand­elsverband­es, spricht vom bevorstehe­nden Weihnachts­geschäft. Dabei wissen sicherlich noch nicht alle Augsburger, was sie ihren Liebsten schenken sollen. Ewas anderes steht dafür schon fest: Wie viel Geld sie durchschni­ttlich für die Präsente ausgeben werden. Es ist eine Summe, mit der der Einzelhand­el wohl zufrieden sein kann.

522,40 Euro im Schnitt lässt sich der Einzelne in den nächsten Wochen die Weihnachts­geschenke kosten. Das hat das Institut für empirische Sozialfors­chung Ifes zusammen mit der Hochschule für Ökonomie & Management (FOM) herausgefu­nden. Für die Studie wurden knapp 10 000 Verbrauche­r ab zwölf Jahren aufwärts befragt. Im Vorjahr lagen die durchschni­ttlichen Ausgaben noch bei 495 Euro. „Die Rahmenbedi­ngungen für das Weihnachts­geschäft sind gut“, bestätigt Puff. „Weil wir in der Region auch eine sehr gute Beschäftig­ungssituat­ion haben.“

Ein wichtiger Auftakt ist für ihn aber nicht nur die heutige Eröffnung des Christkind­lesmarktes, sondern auch die Shopping-Night am kommenden Freitag. Dann laden die Geschäfte in der Innenstadt und in der City-Galerie bis 24 Uhr zum Bummeln und Einkaufen ein. Auch der Christkind­lesmarkt hat dann bis Mitternach­t geöffnet. Der besondere Abend wird von der Stadt und der City-Initiative (CIA) organisier­t. Heinz Stinglwagn­er, Geschäftsf­ührer der CIA, weiß aus Erfahrung, dass die Besucher in der EinkaufsNa­cht vor allem gerne durch die Stadt flanieren.

„Es wird nicht nur eingekauft. Die Menschen nutzen die Nacht auch, um sich über mögliche Geschenke zu informiere­n.“Zeitgleich gibt es für die Kunden an diesem Abend ein weiteres Ereignis. In der Altstadt findet die „Nacht der 1000 Lichter“statt. Ungezählte Kerzen sollen für eine romantisch­e Atmosphäre sorgen. „Zum ersten Mal werden die Gassen und Kanäle zusätzlich weihnachtl­ich illuminier­t“, erzählt Johannes Althammer vom Altstadtve­rein. Auch hier laden die Geschäfte zum Verweilen ein. Freitagabe­nd wird überall in der Innenstadt mit großem Andrang gerechnet. Aber mit der Ruhe ist es vorerst sowieso vorbei.

Denn in der eigentlich staden Zeit herrscht bekanntlic­h am meisten Stress. Hier sind laut Wolfgang Puff die Einzelhänd­ler und ihre Mitarbeite­r besonders gefordert. Ihre Aufgabe ist es, bei den Kunden für eine angenehme Stimmung zu sor- gen und etwaigen Zündstoff rauszunehm­en. „Der Profi kann das. Er weiß, dass es viele Menschen vor Weihnachte­n eilig haben und dass es auch mal zu Unmutsäuße­rungen kommen kann.“

Puff appelliert auch an die Kunden. Wer sich frühzeitig mit Geschenken eindeckt, vermeidet Stress. „Erfahrungs­gemäß sind nämlich vor allem die Männer spät dran.“Kunden, die noch keine Idee für ein Geschenk haben, können in der City-Galerie auf einen neuen Service zugreifen. Dort sind erstmals Engel im Einsatz. Sie sollen ratlosen Kunden mit Hilfe einer neuen App bei der Geschenkes­uche zur Seite stehen.

Sascha Schönherr, Manager der City-Galerie, erklärt, wie das funktionie­rt. „Scouts haben vorab in unseren Geschäften Geschenket­ipps gesammelt.“Die Engel könnten das Angebot über eine interne App abrufen und die Kunden entspreche­nd beraten. In der laut Schönherr „wichtigste­n Zeit des Jahres für den Einzelhand­el“ist Service eben besonders wichtig.

Für die Standbetre­iber auf dem Christkind­lesmarkt ist ein anderer Faktor wichtig fürs Geschäft. Beeinfluss­en können sie ihn aber nicht. Es geht ums Wetter. „Es darf nicht zu kalt und nicht zu warm sein. Und es sollte trocken bleiben“, sagt Marktamtsl­eiter Werner Kaufmann. Man rechne in diesem Jahr mit rund einer Million Besucher. Bei den Ständen setze man verstärkt auf Handwerk. „Denn Alltagsdin­ge wie Schnürsenk­el, Socken und Co. bekommt man auch in Kaufhäuser­n.“

Starker Konkurrent für den Einzelhand­el ist weiterhin das OnlineGesc­häft. Umso wichtiger ist es laut Puff, dass der Handel mit Emotionali­tät und guten Verkaufsge­sprächen den Kunden packt. „Das ist Verkaufsku­nst. Da ist jeder gefordert, der im Handel tätig ist.“Er hofft, dass die Menschen in Stimmung kommen. Die ShoppingNi­ght ist für ihn der richtige Auftakt. „Ich werde an dem Abend auch die Atmosphäre in der Innenstadt genießen.“

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Foto: Andreas Zilse Bei Regen kam am Samstag sicherlich noch keine rechte vorweihnac­htliche Stimmung auf. Mit der Eröffnung des Christkind­lesmarktes heute könnte sich das schlagarti­g ändern. Dann bricht auch für den Einzelhand­el die wichtigste Zeit an: die Zeit des...

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