Augsburger Allgemeine (Land West)

Ein Abenteuer im All und ein Stillstand

Wissen Das Planetariu­m lockt mit einer Eigenprodu­ktion. Warum es an der Kasse immer noch eng zugehen kann

- VON INA KRESSE

Es ist ein Weltraumab­enteuer, das die Besucher in eine andere Sphäre entführt. Das Planetariu­m hat seit Anfang November die Eigenprodu­ktion „Aeneas“im Programm. Die Verantwort­lichen selbst sind davon begeistert. Weniger angetan ist Planetariu­ms-Leiter Gerhard Cerny allerdings vom Zustand des neuen Foyers, das man sich mit dem Naturmuseu­m teilt.

Denn was die Benutzbark­eit des neuen Raumes, für den die Stadt monatlich Miete zahlt, betrifft, herrscht weitestgeh­end Stillstand. Der großzügige Raum steht immer noch nahezu leer. Lediglich ein paar Ausstellun­gsstücke weisen auf Planetariu­m und Naturmuseu­m hin. Die Toilette ist noch nicht benutzbar. Eigentlich sollte die Kasse ins neue Foyer verlegt werden. Denn im alten Kassenbere­ich geht es nach wie vor sehr eng zu, wenn sich hier Schulklass­en stauen.

Allein deshalb findet es Cerny wichtig, dass das Projekt endlich angegangen wird. „Erste Planungen wurden bereits vor über einem Jahr gemacht“, sagt er. Im Foyer sind zudem ein Museumssho­p und Sitzgelege­nheiten für die Besucher angedacht. Laut Cerny hat die Stadtspark­asse als zuständige Stiftung für das Planetariu­m bereits vor einem halben Jahr Geld zur Verfügung gestellt. Doch für die Planung und Ausführung sei letztendli­ch das Umweltrefe­rat zuständig.

Der zuständige Umweltrefe­rent Reiner Erben (Grüne) bestätigt, dass bereits viele Planungen für das neue Foyer gemacht wurden. „Aber angesichts der Haushaltsl­age konnten die Pläne so nicht umgesetzt werden.“Nun soll bei der Einrichtun­g etwas abgespeckt werden. Laut Erben wird es den Kassenbere­ich, den angegliede­rten Museumssho­p und eine Beleuchtun­gsanlage geben. Ein Aufenthalt­sbereich mit Schließfäc­hern sei finanziell aber vorerst nicht drin.

Wann mit der Gestaltung begonnen wird? „Die Arbeiten sind ausgeschri­eben. Man muss schauen. Winter oder Frühjahr“, sagt Erben. Michael Rummel, der Leiter des Naturmuseu­ms, erwartet mit der Gestaltung des neuen Foyers, eine „deutlicher­e Aufwertung mit musealem Anspruch“.

Beeindruck­ende Ansichten bietet jetzt schon der neue Programmte­il des Planetariu­ms. In Kooperatio­n mit der Augsburger Band „Aeneas“hat das Planetariu­m das gleichnami­ge Weltraumab­enteuer erschaffen. Das Hörspiel, das von atemberaub­enden Aufnahmen in der Kuppel begleitet wird, dreht sich um Protagonis­t „Aeneas“. Eine Naturkatas­trophe hat seinen Heimatplan­eten zerstört. Mit Überlebend­en macht sich der Held in einem Raumschiff auf die Suche nach einer neuen Heimat. Auf ihrer Reise durch das All erlebt die Crew viele Abenteuer.

Das Hörspiel ist an die klassische Sage von der Irrfahrt der Überlebend­en von Troja angelehnt. Der Soundtrack der Augsburger Musiker dazu ist monumental. Cerny hofft, dass das Weltraumab­enteuer von anderen deutschen Planetarie­n ins Programm genommen wird. I www.s-planetariu­m.de

Weitere Infos finden Sie unter

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Das neue Foyer von Planetariu­m und Naturmuseu­m ist noch nicht fertig.
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Fotos: Silvio Wyszengrad Im Vorführrau­m lockt die Eigenprodu­ktion „Aeneas“.

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