Augsburger Allgemeine (Land West)
Langweiler wird zum Thriller
Spiel der Woche Nach torloser erster Halbzeit fallen zwischen dem TSV Welden und der SpVgg Auerbach-Streitheim noch sechs Treffer. Der letzte davon in der Nachspielzeit
Welden
Kaum einer der 120 Zuschauer hätte nach den ersten 45 Minuten, in denen der sehr engagierte Weldener Linienrichter für die meiste Unterhaltung gesorgt hatte, geglaubt, dass sich dieser Langweiler zwischen dem TSV Welden und der SpVgg Auerbach-Streitheim noch zu einem Krimi entwickeln könnte, der erst in der letzten Sekunde mit dem 3:3 seinen Abschluss fand.
Torlos ging es in die Kabine und allzuviel Spektakuläres war bis dahin auch nicht passiert. Die Hausherren kamen besser in die Partie und hatten die ersten Chancen durch Manuel Memminger (7.) und Stefan Maier (8.). Nach etwa 20 Minuten erspielte sich das Team von Gästetrainer Oliver Remmert, der in Welden ein Heimspiel hatte, ein deutliches Übergewicht. Einen Kopfball von Thomas Zott parierte Julian Merk (36.), der in der Nachspielzeit dann Flanke unterlief. Doch der völlig frei stehende Marco Steinle setzte den Ball knapp neben das Tor.
Nach dem Wechsel nahm der TSV Welden das Heft in die Hand. In der 51. Minute lag der Ball zum ersten Mal im Tor. Doch der Treffer von Andreas Rottmiar fand zu Recht keine Anerkennung, da bei diesem indirekten Freistoß kein Spieler mehr den Ball berührt hatte.
Welden wurde immer stärker und in der 64. Minute fiel der Führungstreffer nach dem bis dahin schönsten Spielzug. Michal Durica setzte den eingewechselten Julian Liepert perfekt in Szene und der Youngster vollendete zum 1.0. Nur eine Minute später war es wieder Julian Liepert, der für Gefahr sorgte. Seinem Schuss konnte Gästetorhüter Andre Wagner nur abklatschen, Spielertrainer Julian Joachim musste den Ball nur noch per Kopf über die Linie drücken.
Doch anstatt nach dem 2:0 das Spiel zu kontrollieren, schlichen sich dann immer wieder Abspielfehler bei den Weldenern ein und die SpVgg kam zurück in die Partie. In der 72. Minute fiel dann auch folgerichtig der Anschlusstreffer. Thomas Zott bediente den mitgelaufenen Alexander Scheurer, der zum 2:1 einschob. Nur fünf Minuten später dann sogar der Ausgleich, als Michael Furnier abstauben konnte. In der 83. Minute war das Spiel dann komplett gedreht. Nach einem Freistoß bekam die Weldener Abwehr wieder keinen Zugriff und Thomas Zott zimmerte das Leder aus kurzer Distanz um 2:3 in die Maschen.
Welden spielte nun alles oder nichts. Zwei Minuten vor dem Abpfiff hätte Michael Furnier nach einem Konter die Partie entscheiden können, doch Julian Merk hielt sein Team mit einer Glanzparade im Spiel.
Aufgrund der vielen Unterbrechungen ließ der ausgezeichnet leitende Unparteiische fünf Minuten nachspielen und Welden brachte den Ball noch einmal gefährlich vors Gästetor. Nach einer Flanke vom rechten Flügel konnte Torhüter Andre Wagner einen platzierten Kopfball nur nach vorne abwehren und Moritz Vermeulen stand goldrichtig um die Kugel in letzter Sekunde zum verdienten Ausgleich über die Linie zu bugsieren. Dann war der Thriller vorbei.
TSV Welden: Merk; K. Vermeulen, M. Vermeulen, Riedesser, T. Maier, S. Maier, Ecker, Rottmair, Joachim, Memminger, Durica (Montazem, Fendt, Liepert) SpVgg Auerbach-Streitheim: Wagner; Schmuttermair, Blochum Simon, Weser, Zott, Christ, Blochum Severin, Welz, Scheurer, Furnier, M. Steinle. (Unger, D. Steinle, Gaugigl) Tore: 1:0 Liepert (64.), 2:0 Joachim (66.), 2:1 Scheurer (72.), 2:2 Furnier (77.), 2:3 Zott (83.), 3:3 M. Vermeulen (90.+5). – Schiedsrichter: Hartmann (Wortelstetten). – Zuschauer: 120.