Augsburger Allgemeine (Land West)
Sanierung des Kirchturms wird teuer
Pfarrei Architekt stellt erhebliche Schäden fest. Und auch in Sachen Finanzierung klafft eine Lücke von rund 20000 Euro. Pfarrei in Walkertshofen ist auf Spenden angewiesen und überlegt sich weitere Maßnahmen zur Finanzierung
Walkertshofen
Auf die Pfarrei Walkertshofen kommen hohe Kosten zu. 480000 Euro soll die Sanierung des Kirchturms kosten. Die Gründe dafür zeigte der Architekt Christian Bosse während der Pfarrversammlung den Besuchern.
Die Balken des Daches sind verfault und müssen erneuert werden. Vor allem die Fugen der Steinfassade sind den Angaben des Architekten ein großes Problem. Hier wurden damals teilweise holländische Klinkersteine verwendet, die mit dem angebrachten Fugenmaterial nicht zusammen passen. Die Fugen sind zu hart und machen auf. Daher kann in die offenen Fugen Wasser eintreten und es sind bereits Frostschäden entstanden. Aus einigen Fugen sprießt sogar Gras und Moos. Auf Bilder zeigte Bosse auch Risse der Fassade und, an welchen Stellen bereits Bauteile aus der Fassade heruntergefallen sind. Sogar mit der bloßen Hand können teilweise Aufsätze hin- und her geschoben werden. Daher müssen die Fugen, die Ziegel, verschiedene Bauteile und die vorhandenen Einblechungen aus Blei erneuert werden. Um eine Gefährdung für die Kirchen- und Friedhofsbesucher auszuschließen, wurde bereits ein Gerüst mit Sicherheitsnetz angebracht. Wie kann nun diese notwendige Sanierungsmaßnahme finanziert werden? Darüber berichtete Kirchenpfleger Andreas Kerler. 75 Prozent Zuschussgelder konnte Kerler nach zähen Verhandlungen mit der Bischöflichen Finanzkammer der Diözese Augsburg für die Pfarrei vereinbaren. Nach Abzug aller Zuschüsse und Eigenkapital (siehe Info) bleibt allerdings für die Pfarrei eine Finanzlücke von 20000 Euro. „Wir sind daher dringend auf Spenden angewiesen“, appellierte Kerler an die Besucher.
Einige unterstützende Maßnahmen hat sich der Pfarrgemeinderat bereits ausgedacht. So soll in Zukunft der Erlös aus der Frühstücksaktion und auch einmal im Monat die Kollekte für die Kirchenrenovierung verwendet werden. Und der Verkaufserlös eines selbst gestalteten Kalenders mit Fotos der Kirche St. Alban soll ebenso der Sanierung zugutekommen. Groß war auch das Interesse der Bürger an der Maßnahme.
Vor allem Fragen zur Statik des Turms, zum Ablauf der Sanierungsarbeiten, zur Kostenkalkulation sowie zu den Unterschieden zwischen den damals und jetzt verwendeten Materialien hatten die Anwesenden, die Bosse beantwortete.
Auch die Sanierung des Kirchenschiffs steht an
Während der Wintermonate soll nun die Ausschreibung erfolgen, damit im zeitigen Frühjahr mit den Arbeiten begonnen werden kann. Mit circa vier Monaten Bauzeit rechnet der Architekt. Die zweite Baumaßnahme, die die Kirchenverwaltung dann ebenso in Angriff nehmen will, ist die Sanierung der Außenfassade des Kirchenschiffs. Dies ist für das Jahr 2018 geplant. Hierfür wird wahrscheinlich nochmals die gleiche Summe anfallen. Genaue Zahlen liegen hierfür allerdings noch nicht vor.