Augsburger Allgemeine (Land West)
Was tun bei Prostatakrebs?
Prof. Weckermann zu neuen Behandlungen
Prostatakrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Männern. Die Direktorin der Klinik für Urologie des Klinikums, Prof. Dorothea Weckermann, beschäftigt sich in ihrem Vortrag damit, wie man dieser Erkrankung auf die Spur kommen kann und welche neuen Behandlungswege es gibt.
Prostatakrebs bleibt nach Aussage von Weckermann oft so lange unbemerkt, bis er Metastasen zu bilden beginnt. Man sollte sich deshalb ab dem Alter von 45 Jahren, – wenn man vorbelastet ist, ab 40 Jahren – untersuchen und das prostataspezifische Antigen (PSA-Wert) messen lassen.
Der PSA-Wert ist in den populären Medien umstritten. Seine Höhe bei einmaliger Bestimmung ist laut Weckermann tatsächlich nicht aussagekräftig, wohl aber seine Veränderung über Jahre hinweg. Steigt er an, muss gezielt nachgesehen werden. Die Bestimmung des PSAWerts ohne konkreten Verdacht ist keine Kassenleistung, sondern muss vom Patienten bezahlt werden. Weckermann empfiehlt dennoch, diese Untersuchung regelmäßig durchführen zu lassen. Auch eine Biopsie, die Analyse einer Gewebeprobe aus der Prostata, kann infrage kommen. Eine neue Technik ist das multiparametrische Magnetresonanz-Tomogramm (MRT), das Hinweise auf einen Prostatakrebs liefert. Da das MRT etwa zehn Prozent aller Karzinome nicht abbildet, ersetzt es nicht die Biopsie.
Wird Prostatakrebs festgestellt, so stehen unterschiedliche Therapieoptionen zur Verfügung. Für kleine und gut erkennbare Tumore gibt eine relativ neue Behandlung mit hochintensivem Ultraschall – demnächst auch in Augsburg. Dabei wird der Tumor laut Weckermann unter Narkose verbrannt. Die Lage des Tumors kann dabei mittels MRT besser sichtbar gemacht werden, sodass nicht die gesamte Prostata behandelt werden muss.
Die bisher üblichen Verfahren behalten ihre Bedeutung. Wird die Prostata operativ entfernt, so können in der Regel die Kontinenz und – wenn es das Tumorstadium zulässt – auch die Potenz erhalten werden. Laut Weckermann gibt es auch zahlreiche neue Medikamente, die eingesetzt werden können. O
Vortrag Die Veranstaltung findet am 21. November um 19.30 Uhr im Bürgersaal Stadtbergen statt, Eintritt: 5 Euro.