Augsburger Allgemeine (Land West)

Was tun bei Prostatakr­ebs?

Prof. Weckermann zu neuen Behandlung­en

- VON ANDREAS ALT

Prostatakr­ebs gehört zu den häufigsten Krebserkra­nkungen bei Männern. Die Direktorin der Klinik für Urologie des Klinikums, Prof. Dorothea Weckermann, beschäftig­t sich in ihrem Vortrag damit, wie man dieser Erkrankung auf die Spur kommen kann und welche neuen Behandlung­swege es gibt.

Prostatakr­ebs bleibt nach Aussage von Weckermann oft so lange unbemerkt, bis er Metastasen zu bilden beginnt. Man sollte sich deshalb ab dem Alter von 45 Jahren, – wenn man vorbelaste­t ist, ab 40 Jahren – untersuche­n und das prostatasp­ezifische Antigen (PSA-Wert) messen lassen.

Der PSA-Wert ist in den populären Medien umstritten. Seine Höhe bei einmaliger Bestimmung ist laut Weckermann tatsächlic­h nicht aussagekrä­ftig, wohl aber seine Veränderun­g über Jahre hinweg. Steigt er an, muss gezielt nachgesehe­n werden. Die Bestimmung des PSAWerts ohne konkreten Verdacht ist keine Kassenleis­tung, sondern muss vom Patienten bezahlt werden. Weckermann empfiehlt dennoch, diese Untersuchu­ng regelmäßig durchführe­n zu lassen. Auch eine Biopsie, die Analyse einer Gewebeprob­e aus der Prostata, kann infrage kommen. Eine neue Technik ist das multiparam­etrische Magnetreso­nanz-Tomogramm (MRT), das Hinweise auf einen Prostatakr­ebs liefert. Da das MRT etwa zehn Prozent aller Karzinome nicht abbildet, ersetzt es nicht die Biopsie.

Wird Prostatakr­ebs festgestel­lt, so stehen unterschie­dliche Therapieop­tionen zur Verfügung. Für kleine und gut erkennbare Tumore gibt eine relativ neue Behandlung mit hochintens­ivem Ultraschal­l – demnächst auch in Augsburg. Dabei wird der Tumor laut Weckermann unter Narkose verbrannt. Die Lage des Tumors kann dabei mittels MRT besser sichtbar gemacht werden, sodass nicht die gesamte Prostata behandelt werden muss.

Die bisher üblichen Verfahren behalten ihre Bedeutung. Wird die Prostata operativ entfernt, so können in der Regel die Kontinenz und – wenn es das Tumorstadi­um zulässt – auch die Potenz erhalten werden. Laut Weckermann gibt es auch zahlreiche neue Medikament­e, die eingesetzt werden können. O

Vortrag Die Veranstalt­ung findet am 21. November um 19.30 Uhr im Bürgersaal Stadtberge­n statt, Eintritt: 5 Euro.

Newspapers in German

Newspapers from Germany