Augsburger Allgemeine (Land West)
Lufthansa streicht Flüge
Wohin sich Betroffene wenden können
Frankfurt am Main
Turbulente Streikwoche für die Lufthansa und ihre Passagiere: Gleich zwei Gewerkschaften wollen in diesen Tagen möglichst viele Flieger am Boden halten. Nachdem bereits am Dienstag die von Verdi organisierten Flugbegleiter der Tochter Eurowings rund 60 Flüge verhindert haben, planen die Piloten der Muttergesellschaft Lufthansa am heutigen Mittwoch einen weit größeren Streik, bei dem nach vorläufigen Planungen nahezu jeder zweite Flug der Marke Lufthansa ausfallen könnte. Insgesamt seien rund 100000 Passagiere betroffen, teilte die Airline mit. Wer nähere Informationen braucht, kann sich an das Lufthansa-Servicecenter unter 0800/ 850 60 70 oder 069/ 86 799 799 wenden.
Die Piloten der Airline hatten den Streik am Montag angekündigt. Erstmals war in der laufenden Tarifauseinandersetzung im April 2014 gestreikt worden. Dieses Mal geht es ausschließlich um die Tarifgehälter von rund 5400 Piloten der Lufthansa, der Lufthansa Cargo und der Tochtergesellschaft Germanwings.
Die Vereinigung Cockpit verlangt Tariferhöhungen von 22 Prozent über einen Zeitraum von fünf Jahren bis April 2017. Der vorherige Tarifvertrag ist Ende April 2012 ausgelaufen, wirkt aber mit unveränderten Tarifgehältern fort. Lufthansa hat ein Lohnplus von 2,5 Prozent für den 20 Monate längeren Zeitraum bis Ende 2018 angeboten. Das Arbeitsgericht Frankfurt wies in erster Instanz einen Antrag der Fluggesellschaft auf einstweilige Verfügung gegen den Streik ab. Das Gericht ließ aber die Berufung beim Landesarbeitsgericht zu.