Augsburger Allgemeine (Land West)
Durchbruch im Ulmer Tunnel geschafft
Die ICE-Neubaustrecke nach Stuttgart kommt schneller voran als geplant
Ulm
Mehr als zwei Jahre lang haben sich Bergleute mit Sprengstoff, Spezialbaggern und anderem schweren Gerät durch den Fels gegraben. Jetzt ist der Durchschlag im Bahntunnel zwischen Dornstadt (AlbDonau-Kreis) und Ulm gelungen. Die beiden 5,9 Kilometer langen Röhren sind Teil der ICE-Neubaustrecke Ulm–Wendlingen, die im Jahr 2021 in Betrieb genommen werden soll. Die Fahrzeit von Ulm nach Stuttgart mit dem Schnellzug verkürzt sich dann von 55 Minuten auf eine knappe halbe Stunde. Bislang liegt das Milliardenprojekt gut in der Zeit: Der Durchbruch im Ulmer Tunnel ist früher als geplant gelungen. Das hat die Bahn am Dienstag mit mehreren hundert geladenen Gästen auf der Tunnelbaustelle gefeiert.
„Baden-Württemberg, Deutschland und Europa profitieren stark vom Bahnprojekt Stuttgart–Ulm“, sagte Bahnchef Rüdiger Grube. Der Durchschlag sei ein wichtiger Meilenstein in der Historie des Vorhabens. Etwa die Hälfte der insgesamt 61 Kilometer Tunnel auf der Neubaustrecke sind bislang gegraben und ausgehoben. Im AlbabstiegsTunnel steht nun der weitere Innenausbau an, der bis 2018 abgeschlossen werden soll. Danach werden zwischen Ulm und Dornstadt die Gleise, Signale und Oberleitungen eingebaut. Der Tunnel kostet etwa 250 Millionen Euro. Die Gesamt- kosten für die Neubaustrecke werden auf 3,26 Milliarden Euro veranschlagt. „Tunnelpatin“ist Gerlinde Kretschmann, die Frau von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne).
„Mit der Neubaustrecke rückt die Region Ulm und Oberschwaben ein ganzes Stück näher an die Landeshauptstadt und den Flughafen Stuttgart heran“, sagte der badenwürttembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne). „Die Menschen und die Wirtschaft der Ulmer Region haben damit den größten Vorteil.“