Augsburger Allgemeine (Land West)

Vögel richtig füttern

Natur Im Winter helfen manche Menschen den Tieren draußen. Ein Experte gibt hier wichtige Tipps, damit dabei nichts schiefgeht

-

Jetzt ist es nachts schon richtig kalt. Manchmal ist der Boden morgens auch noch gefroren. Der Winter naht. Viele Naturfreun­de machen sich nun schon Gedanken, wie sie die Vögel richtig füttern können. Manche rufen deshalb beim Landesbund für Vogelschut­z (LBV) an und erkundigen sich. Die Experten dort haben hier ein paar Tipps aufgeschri­eben, was man beim Vogelfütte­rn beachten sollte: ● Unordentli­che Gärten Am besten ist es nach Ansicht der Experten, wenn der Mensch gar nicht füttern muss. Deshalb empfehlen sie naturnahe Gärten zu schaffen. Solche Gärten sehen aus wie in freier Natur und wirken für manche Gartler etwas unaufgeräu­mt. Dort steht das Gras zum Beispiel höher, es gibt Laubhaufen und viele Sträucher mit Beeren. Dort finden Vögel auch im Winter natürliche­s Futter wie Samen und Beeren. Über „unordentli­che“Gärten freuen sich aber auch Igel, viele Insekten und andere Kleintiere, die in Laubhaufen, hohlen Stängeln oder in längerem Gras überwinter­n. „Doch solche Lebensräum­e sind selten geworden“, sagt Alf Pille vom LBV. ● Richtiges Futter Jede Art hat ihre Vorlieben beim Futter. Wer Amseln und Rotkehlche­n anlocken möchte, der bietet Weich- futter wie Äpfel, Rosinen oder Getreidefl­ocken am Boden an. Finken wie Stieglitz, Dompfaff und Zeisig sind Körnerfres­ser und mögen beispielsw­eise ölhaltige Samen wie Sonnenblum­enkerne. Fettfutter eignet sich besonders gut für Spechte und Kleiber. Meisen, Haussperli­nge („Spatzen“) und Feldsperli­nge futtern dagegen fast alles. ● Kein Brot „Altes Brot oder Essensrest­e gehören nicht ins Vogelhaus“, sagt Alf Pille. Salz und Gewürze schaden den meisten Vögeln. ● Kein Billigzeug Der LBV rät außerdem, beim Vogelfutte­r auf Qualität zu achten. Denn billiges Futter enthält oft Füllstoffe und kann zur Ausbreitun­g der Pflanze Ambrosia beitragen. Die Pol- len dieser Pflanze können Allergien auslösen. ● Sauberkeit Sehr wichtig ist auch, dass der Futterplat­z sauber ist: „Traditione­lle Futterhäus­chen, in denen die Vögel beim Fressen sitzen und ihren Kot hinterlass­en, sollten täglich ausgefegt und unbedingt regelmäßig mit heißem Wasser gereinigt werden“, sagt Alf Pille. Ebenso soll das Futter nicht nass werden, da sich sonst Krankheits­erreger ausbreiten. Der LBV rät daher, hängende Futtersilo­s zu verwenden. ● Durchfütte­rn Damit sich die Tiere an die Futterstel­le gewöhnen und immer wieder dorthin fliegen, sollten Vogelfreun­de im Winter durchgehen­d füttern und jetzt damit beginnen. Der Futterplat­z sollte sich an einer übersichtl­ichen Stelle befinden. Und außerdem etwa zwei bis fünf Meter von Gebüschen entfernt sein. So können die Vögel die Umgebung gut überblicke­n. Das ist wichtig. „Katzen können sich so schlechter anschleich­en und die Vögel fühlen sich sicher, sind ruhiger und besser zu beobachten“, erklären die LBV-Experten. (pm, lea) OInfo

Rezepte zum Selbermach­en von Vogelfutte­r, viele weitere Informatio nen zur Fütterung und zu den Tieren gibt es unter www.lbv.de/fuettern.

 ?? Foto: dpa ?? Diese Meise bedient sich gerade an einem Vogelfutte­rsilo.
Foto: dpa Diese Meise bedient sich gerade an einem Vogelfutte­rsilo.

Newspapers in German

Newspapers from Germany