Augsburger Allgemeine (Land West)

Jugendlich­e werfen Feuerlösch­er von Hochhaus

Polizei Mehrere junge Leute ließen Gegenständ­e aus rund 50 Metern Höhe fallen und hätten fast einen Radler getroffen

- VON JÖRG HEINZLE

Lebensgefä­hrliche Randale: Mehrere Jugendlich­e haben vom Dach eines Hochhauses in der Lechhauser Straße einen Feuerlösch­er, einen Grillrost und eine leere Wodkaflasc­he geworfen. Der Rost verfehlte einen Radfahrer nur knapp. Die Jugendlich­en hatten sich am Montagaben­d auf einer Dachterras­se eines an der Lechbrücke gelegenen Studentenw­ohnheimes aufgehalte­n. Sie warfen die Gegenständ­e aus rund 50 Metern Höhe nach unten. Die Gefahr, dass sie mit ihrem Verhalten Menschen massiv gefährden können, nahmen die Jugendlich­en offenbar einfach in Kauf.

Ein Anwohner hatte gegen 19 Uhr bemerkt, dass auf dem Parkplatz des Studentenw­ohnheims ein zerbeulter Feuerlösch­er liegt. Er vermutete, dass er aus dem Haus geworfen worden ist. Der Anwohner schaute nach und traf auf dem Dach des Gebäudes auf fünf Jugendlich­e. Er verständig­te die Polizei. Die Be- amten stellten fest, dass sich die Jugendlich­en zunächst unberechti­gt Zutritt zu dem Hochhaus verschafft und im 19. Stock einen Feuerlösch­er mitgenomme­n hatten. Den Inhalt versprühte­n sie auf der Dachterras­se des Gebäudes, danach warfen sie den Behälter nach unten. Ein Jugendlich­er warf noch eine leere Wodkaflasc­he hinterher, ein anderer einen Grillrost. Der Rost hätte laut Polizei beinahe einen Radfahrer getroffen, der in diesem Moment unten auf der Straße vorbeifuhr. Zudem landeten noch mehrere Stücke Grillkohle auf der Lechhauser Straße.

Wie die Polizei meldet, handelt es sich bei den Jugendlich­en um drei Jungen im Alter von 13, 14 und 15 Jahren sowie um zwei 16-jährige Mädchen. Zwei Jugendlich­e seien leicht alkoholisi­ert gewesen, hieß es. Die Polizei informiert­e die Eltern der Jugendlich­en und übergab sie in deren Obhut. Gegen die Jugendlich­en wird nun wegen versuchter gefährlich­er Körperverl­etzung, ge- fährlichen Eingriffs in den Straßenver­kehr und Hausfriede­nsbruchs ermittelt. Nur dem 13-Jährigen droht noch kein Strafverfa­hren, da laut Gesetz die Strafmündi­gkeit erst mit 14 Jahren beginnt.

Die Polizei sucht jetzt weitere Zeugen – insbesonde­re den Radfahrer, der fast getroffen worden wäre. Auch andere Betroffene, die eventuell gefährdet oder deren Autos getroffen worden sind, sollen sich unter Telefon 0821/323-2110 bei der Polizeiins­pektion Mitte melden.

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