Augsburger Allgemeine (Land West)
Neugestaltung des Dorfplatzes bleibt großes Thema
Planung für Ortszentrum von Langenneufnach stößt auf Kritik. Finanzierung noch offen
Wie der Dorfplatz in Langenneufnach umgestaltet werden kann, beschäftigt nach wie vor die Gemeinde – und auch die Bürger. Kritisch äußerten sich einige Anwesende während der Bürgerversammlung zu den überarbeiteten Entwürfen, die der Landschaftsarchitekt Meinolf Hasse vom Büro Daurer und Hasse präsentierte. Vor allem die geplante Parkplatzsituation, die neue Verkehrsinsel in der Rathausstraße, die Einbindung der bereits sanierten Schulstraße und die fehlende Miteinbeziehung des angrenzenden, geplanten Baugebietes „Kirchenbauer“wurde von Bürgern kritisiert. Lediglich ein Bürger lobte die Entwürfe und sprach sich dafür aus, die Gemeinderäte zu motivieren, um die Planungen weiter voranzutreiben.
Doch wie die Gemeinde das Bau- vorhaben finanzieren könnte, ist noch ungewiss. Bürgermeister Josef Böck berichtete, dass es vom Freistaat Bayern ein neues Förderprogramm gibt, bei dem die Gemeinde 48 Prozent der Kosten erhalten könnte. „Diesen Weg der Förderung wollen wir gehen, auch wenn er sehr bürokratisch ist und am Ende nicht sicher ist, ob wir in den Genuss der Förderung kommen“, so Böck.
Bis Ende April müssen alle Planunterlagen eingereicht sind, und frühestens im August 2017 steht fest, ob die Gemeinde den Zuschlag erhält. Auch für den geplanten Umbau des alten Feuerwehrhauses, das auf dem Dorfplatz steht, ist es nicht einfach, Fördermittel zu bekommen. Der Haken daran ist nämlich, dass Fördergelder nur dann fließen, sofern nach Umbau der Räumlichkeiten diese mehrfach genutzt werden. Bis auf den Musikverein hat aber kein anderer Verein Interesse daran. „Der Architekt schätzt die Umbaukosten auf 460000 Euro“, erklärte Böck und meinte weiter: „Nur für ein Musikerheim ist das zu viel Geld.“Mit dem Musikverein soll nun ein Arbeitskreis gebildet werden, um Eigenleistung, finanzielle Beteiligung des Vereins und die Vertragsgestaltung abzuklären.
Bevor die Umgestaltung des Dorfplatzes in Angriff genommen werden kann, müssen aber zuerst die Umbauarbeiten des alten Feuerwehrhauses abgeschlossen sein. Zudem muss auch noch ein neuer Standort für den Wertstoffhof gesucht werden. ● Bauhof Kritische Stimmen meldeten sich auch zum geplanten ge- meinsamen Bauhof aller Gemeinden in der Verwaltungsgemeinschaft zu Wort. Dass sich die Bauhofkosten für die Gemeinde erhöhen werden, sich der Service verschlechtern und die Investition in den Maschinenund Fuhrpark zu hoch ausfallen werde, befürchteten die Bürger. Nicht gefallen hat ihnen auch der Gedanke, dass die gemeindlichen Bauhofmitarbeiter, die gleichzeitig auch bei der Feuerwehr aktiv sind, bei einem Einsatz nicht mehr schnell zur Stelle sein könnten, falls sie dann gerade in einer der anderen Gemeinden tätig sind. ● Finanzen Der Schuldenstand der Gemeinde liegt zum 1. Januar 2017 bei 1,548 Millionen Euro. Dies entspreche einer Pro-Kopf-Verschuldung von 904 Euro, informierte die Verwaltung. ● Statistik Derzeit leben in Langenneufnach 1725 Menschen. Wie im vergangenen Jahr wurden wieder 18 Kinder geboren. Todesfälle gab es 13. ● Rückblick/Ausblick Während seines Rückblicks berichtete Böck über die noch laufenden und schon abgeschlossenen Projekte der Gemeinde. Der Kindergarten konnte erweitert, der Friedhof saniert und alle Bauplätze im neuen Baugebiet „Gärtnereiweg“konnten vergeben werden. Beschäftigen wird sich der Gemeinderat in nächster Zeit, neben dem Dorfplatz, mit dem neuen Baugebiet „Kirchenbauer“, mit einer Erhöhung der Kanalgebühren sowie den Bauarbeiten für den Breitbandausbau. Mehr Arbeit wird es auch für den Helferkreis Asyl geben. Denn das Landratsamt hat das Gebäude im Krokusweg 1 als Asylunterkunft angemietet, und die Plätze in der derzeitigen Unterkunft wurden auf 48 Plätze erhöht. Im Laufe des kommenden Jahres werden dort neue Asylsuchende einziehen.
Für Wertstoffhof wird ein neuer Standort gesucht