Augsburger Allgemeine (Land West)

Sportler lernen leichter

Wissenscha­ft Hirnforsch­er: Skifahren verbessert schulische Leistungen

- VON MICHAEL MUNKLER

München Kinder und Jugendlich­e, die sich längerfris­tig und regelmäßig sportlich betätigen, erbringen bessere schulische Leistungen – unter anderem in Fächern wie Mathematik oder Sprachen. Der Sportwisse­nschaftler, Hirnforsch­er und Lehrer Frieder Beck, 45, sagte bei einer Veranstalt­ung des Verbandes Deutscher Seilbahnen (VDS), Sport sei so etwas wie „ein Wunderdüng­er fürs Gehirn“. Entspreche­nd empfiehlt Beck, der 13 Jahre die deutsche Nationalma­nnschaft im Ski-Freestyle trainiert hat, Sport vor allem in einer „anregenden Umgebung“. Skifahren sei ideal. Ein Tag in den Bergen mit glitzernde­m Schnee und dem Gleiten auf der Piste führe zu „echten Glücksmome­nten“, die länger im Gedächtnis bleiben.

Beck beruft sich unter anderem auf eine Untersuchu­ng der Universitä­t Hohenheim. Demnach besteht ein Zusammenha­ng zwischen körperlich­er Aktivität und körperlich­er Fitness einerseits und dem berufliche­n Erfolg anderersei­ts. Inaktivitä­t und Fettleibig­keit seien bei Schülern oft verbunden mit schlechten schulische­n Leistungen. Natürlich gebe es auch Gegenbeisp­iele, schränkt Beck ein: „Wir kennen alle geniale Denker, die sich nichts aus Sport machen.“ Sein Credo aber ist: „Sport macht schlau“. Und so ist es auch kein Wunder, dass dies der Titel seines Buches ist. Bei den Vorfahren des heutigen Menschen seien die höchsten kognitiven Herausford­erungen immer an Bewegung gebunden gewesen – etwa, wenn Urmenschen vor 30 000 Jahren auf die Jagd gingen. Heute aber ist der

Mensch nach Ansicht Becks „im Lichte der Evolution“körperlich zu wenig aktiv. Wenn der Mensch heute Sport treibe, aktiviere er ein 30 000 Jahre altes Signal, „wachsam zu sein und den Geist hochzufahr­en“.

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