Augsburger Allgemeine (Land West)
Sportler lernen leichter
Wissenschaft Hirnforscher: Skifahren verbessert schulische Leistungen
München Kinder und Jugendliche, die sich längerfristig und regelmäßig sportlich betätigen, erbringen bessere schulische Leistungen – unter anderem in Fächern wie Mathematik oder Sprachen. Der Sportwissenschaftler, Hirnforscher und Lehrer Frieder Beck, 45, sagte bei einer Veranstaltung des Verbandes Deutscher Seilbahnen (VDS), Sport sei so etwas wie „ein Wunderdünger fürs Gehirn“. Entsprechend empfiehlt Beck, der 13 Jahre die deutsche Nationalmannschaft im Ski-Freestyle trainiert hat, Sport vor allem in einer „anregenden Umgebung“. Skifahren sei ideal. Ein Tag in den Bergen mit glitzerndem Schnee und dem Gleiten auf der Piste führe zu „echten Glücksmomenten“, die länger im Gedächtnis bleiben.
Beck beruft sich unter anderem auf eine Untersuchung der Universität Hohenheim. Demnach besteht ein Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und körperlicher Fitness einerseits und dem beruflichen Erfolg andererseits. Inaktivität und Fettleibigkeit seien bei Schülern oft verbunden mit schlechten schulischen Leistungen. Natürlich gebe es auch Gegenbeispiele, schränkt Beck ein: „Wir kennen alle geniale Denker, die sich nichts aus Sport machen.“ Sein Credo aber ist: „Sport macht schlau“. Und so ist es auch kein Wunder, dass dies der Titel seines Buches ist. Bei den Vorfahren des heutigen Menschen seien die höchsten kognitiven Herausforderungen immer an Bewegung gebunden gewesen – etwa, wenn Urmenschen vor 30 000 Jahren auf die Jagd gingen. Heute aber ist der
Mensch nach Ansicht Becks „im Lichte der Evolution“körperlich zu wenig aktiv. Wenn der Mensch heute Sport treibe, aktiviere er ein 30 000 Jahre altes Signal, „wachsam zu sein und den Geist hochzufahren“.