Augsburger Allgemeine (Land West)

Warnten Polizisten den Reichsbürg­er?

Kriminalit­ät Todesschüt­ze von Georgensgm­ünd hatte Kontakt zu Beamten

- VON HOLGER SABINSKY WOLF

Augsburg In der bayerische­n Polizei bahnt sich eine Affäre an: Zwei Polizisten aus Mittelfran­ken sollen mit dem Todesschüt­zen von Georgensgm­ünd regen Kontakt gehabt haben. Der Anhänger der „Reichsbürg­er“-Bewegung hatte Mitte Oktober auf Beamte eines Spezialein­satzkomman­dos (SEK) geschossen und einen 32-Jährigen tödlich verletzt.

Gegen einen der beiden mittel- fränkische­n Polizisten, einen 49-jährigen Oberkommis­sar, steht nach Informatio­nen unserer Zeitung aus Ermittlerk­reisen sogar der Verdacht im Raum, dass er den „Reichsbürg­er“Wolfgang P. vor dem SEK-Einsatz gewarnt hat. Offiziell heißt es zwar vonseiten der Staatsanwa­ltschaft, dafür gebe es „derzeit keine Anhaltspun­kte“, doch nach unseren Recherchen werden momentan verschlüss­elte Handy-Chats ausgewerte­t, die diesen Verdacht belegen könnten.

„Reichsbürg­er“Wolfgang P. hatte sich bei dem SEK-Einsatz am frühen Morgen im Schlafzimm­er verschanzt und durch die Tür das Feuer auf die Polizisten eröffnet. Er trug eine schusssich­ere Weste.

Die beiden verdächtig­en Polizisten wurden suspendier­t. Auch sie sollen „Reichsbürg­er“sein. Wie viele Disziplina­rverfahren gegen Polizisten im Freistaat laufen und warum ein hartes Vorgehen gut ist, lesen Sie im Kommentar und auf Bayern.

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