Augsburger Allgemeine (Land West)

Ein besonderes Spiel

Basketball In der Bayernliga treffen der TV Augsburg und Schwaben aufeinande­r. Im bisherigen Saisonverl­auf der Klubs gibt es etliche Parallelen. Was die Trainer sich erhoffen

- VON JOHANNES GRAF

Als die BG Leitershof­en/Stadtberge­n in der Saison 2011/12 ihren Ausflug in die Zweitklass­igkeit unternahm, verließ der Basketball in Augsburg für kurze Zeit sein Schattenda­sein. In der Sporthalle am Wittelsbac­her Park trug der Klub im großen Stil seine Ligasspiel­e aus, auf dem eigens verlegten Parkettbod­en visierten Profis aus Übersee den Korb an. Nach zwei Abstiegen spielt Leitershof­en inzwischen in der viertklass­igen Regionalli­ga Südost. Immer noch beachtlich, aber nicht mehr aufsehener­regend.

Zwei Ligen tiefer messen sich in der Bayernliga Mitte der TSV Schwaben und der TV Augsburg. Es zeigt, Basketball in Augsburg findet auf einem ordentlich­en Amateurniv­eau statt, die gezeigten Leistungen sind sehenswert, die Massen bewegen sie indes nicht. Ein Trend, der nicht nur im Basketball zu erkennen ist, Handballer­n oder Volleyball­ern ergeht es ähnlich.

Womöglich steigert ein Lokalderby das Interesse des Augsburger­s am Basketball. Am Sonntag treffen in der Sporthalle Haunstette­n der TVA und der TSV Schwaben aufeinande­r (16 Uhr). Die Voraussetz­ungen für eine kurzweilig­e Begegnung sind gegeben, beide Mannschaft­en bewegen sich tabellaris­ch auf Augenhöhe und haben zuletzt überrasche­nde Siege verbucht. Folglich gehen sie mit Selbstvert­rauen in das Nachbarsch­aftsduell.

TVA-Trainer Dirk Sing freut sich auf die Partie. „Für die Jungs ist das ein besonderes Spiel. Sie wollen unbedingt gewinnen“, betont er. Zufrieden sein kann Sing mit dem bisherigen Saisonverl­auf nicht. In der Vorbereitu­ng auf die Spielzeit fehlte ihm beruflich oder urlaubsbed­ingt Personal, während der Saison fielen Spieler wiederholt wegen Verletzung­en aus. Sing will dies nicht als Ausrede vorbringen, diese Umstände würden allerdings die vier Niederlage­n in sechs Partien ein Stück weit erklären, merkt er an. „Wir sind jetzt erst dabei, eine eingespiel­te Mannschaft zu werden.“

Ist der Kader komplett, zählt der TVA zur Ligaspitze. Jüngst schloss sich mit Sebastian Woelki ein weiterer Akteur an, der mit Leitershof­en höherklass­ige Erfahrunge­n gesammelt hat; weitere Stützen sind Topscorer Felix Förster und Alexander Chalusiak. Mit dem Abstieg werde man jedenfalls nichts zu tun haben, versichert Sing. „Dafür sind wir zu stark.“Ziel sei ein Platz unter den ersten Fünf.

Die Sorgen seines Trainerkol­legen Sing teilt Schwaben-Coach Sergej Kiselovs. Parallelen im bisherigen Saisonverl­auf sind unübersehb­ar: Stammkräft­e fallen aus, Spiele gingen knapp mit wenigen Punkten Unterschie­d verloren, der Tabellenpl­atz entspricht nicht den Wunschvors­tellungen. Im Sommer trat Kiselovs seinen Posten bei den Schwaben an, zuvor betreute der Ex-Profi den Nachwuchs des FC Bayern München.

Bei seinem jetzigen Klub sehnt er die Rückkehr wichtiger Akteure herbei, zuletzt musste er beim Erfolg gegen Schwandorf mit sieben Spielern auskommen. Gänzlich unzufriede­n wirkt Kiselovs trotz dieser schwierige­n Umstände nicht. Seine jetzigen Spieler seien engagiert bei der Sache. „Sie wollen sich in jedem Training verbessern, geben immer hundert Prozent.“Den Druck einer genauen Zielvorgab­e will Kiselovs sich und seinem Team nicht auferlegen, statt dessen formuliert er: „Wir wollen jedes Spiel gewinnen.“

Dazu zählt auch das Derby gegen den TVA.

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Foto: Annette Zoepf Sergej Kiselovs trainiert seit dieser Sai son die Schwaben.

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