Augsburger Allgemeine (Land West)

Müllberg soll vor Weihnachte­n geöffnet werden

Freizeit Die Deponie Nord wird nach jahrelange­r Planungsze­it für die Bürger als Aussichtsp­unkt freigegebe­n

- VON STEFAN KROG

Der Müllberg nördlich der Autobahn soll am 20. Dezember für die Öffentlich­keit freigegebe­n werden. Diesen Termin nannte Umweltrefe­rent Reiner Erben (Grüne) auf Anfrage.

Die Freigabe hatte sich mehrfach verzögert. Momentan wartet die Stadt noch darauf, dass ein Holzsteg, der Besucher sicher über eine Zufahrtsst­raße bringt, geliefert und aufgestell­t wird. Das soll in den nächsten Tagen passieren. Die rund 60 Jahre alte Deponie Nord erhebt sich an ihrem höchsten Punkt etwa 55 Meter über die umgebenden Felder. Teile der Deponie, die jetzt als Erholungsa­real für die Bevölkerun­g freigegebe­n werden sollen, sind bereits vor Jahren saniert worden. Auf den Abfall wurde eine meterdicke Schicht aus Lehm, Folien, Kies und Erde gelegt. Auf dieser Schicht wachsen seit Jahren Bäume und Gräser, die Aussicht von oben ist grandios.

Jogger und Spaziergän­ger werden einen neuen Anziehungs­punkt im Norden von Augsburg bekommen. Andere Teile der Deponie sind noch bis 2023 für die Einlagerun­g von Bauschutt in Betrieb. Hier fahren auch noch Lkw den Berg hoch, oben planieren Raupen die Abfälle ein.

Die Öffnung der Deponie für die Öffentlich­keit ist allerdings ein teurer Spaß. Zunächst war von 450 000 Euro die Rede, die sich Augsburg und Gersthofen teilen. Inzwischen sind die Gesamtkost­en auf 760000 Euro gestiegen. Die Öffnung sei an diverse Auflagen durch die Regierung von Schwaben gebunden, begründet die Stadt. So mussten vier Kilometer Zaun gesetzt werden und die Gasbrunnen aufwendige­r gesichert werden als geplant. Denn der im Berg lagernde Müll produziert nach wie vor brennbares Gas, das über 100 Brunnen aufgefange­n werden muss. Im Inneren ist der Berg von 60 Kilometern Leitungen durchzogen. Auch aus Gründen des Umweltschu­tzes wird der Berg nicht völlig frei zugänglich sein. Ein Zugang ist vom Augsburger Stadtteil Firnhabera­u geplant, der andere vom Gersthofer Europaweih­er.

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Archivfoto: Annette Zoepf Der Müllberg ist bald für jedermann zu gänglich – und bietet beste Blicke auf Augsburg.

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