Augsburger Allgemeine (Land West)

Angebote für Eltern werden jetzt gebündelt

Soziales In der Stadtberge­r Einrichtun­g „Haus der Familie“wurde ein Familienst­ützpunkt eröffnet. Er ist der zweite seiner Art im Landkreis und Teil eines Gesamtkonz­epts, das Eltern unterstütz­en soll

- VON FLORIAN EISELE

Stadtberge­n Was kann ich tun, wenn mein Kind in der Trotzphase ist? Wie reagiert man, wenn der Kleine nicht in den Kindergart­en will? Wen Fragen wie diese umtreiben, der kann sich im Landkreis an eines der zehn Familienbü­ros wenden. Bislang waren diese Einrichtun­gen aber vor allem sich selbst überlassen. Um eine zentrale Koordinati­onsstelle zu etablieren, sollen nun zusätzlich­e Familienst­ützpunkte geschaffen werden. Bislang gab es in Bobingen bereits eine solche Stelle. Nun wurde im Stadtberge­r Haus der Familie, das seit vier Jahren schon ein Familienbü­ro ist, ein neuer Familienst­ützpunkt eingericht­et.

Das Konzept, das dahinterst­eckt, erklärt Anke Reiser, die zusammen mit Evelyn Jonschel das Haus der Familie leitet: „Es geht bei dem Angebot darum, eine Bündelung und Vernetzung der Informatio­nen zu schaffen.“Die beiden Pädagoginn­en sind nun auf der Suche nach Kooperatio­nspartnern wie etwa Kindertage­sstätten oder Schulen. So sollen zum einen bereits vorhandene Angebote gebündelt und so koordinier­t werden, damit keine Doppelstru­kturen entstehen. So könne beispielsw­eise ein Vortrag in einem Kindergart­en zu einem Erziehungs­thema für alle Eltern zugänglich gemacht werden.

Paul Metz, der Bürgermeis­ter Stadtberge­ns, freut sich über das neue Angebot: „Die Arbeiterwo­hlfahrt als Betreiberi­n des Hauses der Familie hat ein bisschen was abgeben müssen, aber es ist für alle eine Win-win-Situation.“Mit 70000 Euro fördert der Landkreis das Konzept. Für die Stadtberge­r Einrichtun­g bedeutet das, dass zusätzli- che Stunden geschaffen wurden, mit denen pädagogisc­he Arbeit geleistet werden kann.

Der Fachbereic­hsleiter für Soziale Leistungen im Landratsam­t Augsburg, Herbert Richter, sagt: „Das Angebot soll nun Stück für Stück ausgebaut werden.“Denkbar wäre es zum Beispiel, dass im Norden oder Westen des Landkreise­s noch ein weiterer Familienst­ützpunkt eröffnet wird, um auch dort die Angebote zu bündeln. Landrat Martin Sailer, der bei der Eröffnung dabei war, sagte: „Wir wollen hier ein niederschw­elliges Angebot für Familien schaffen und einen ersten Kontakt aufbauen.“Dabei setzt Sailer darauf, dass es Eltern nicht als Versagen empfinden, sich profession­elle Hilfe bei der Erziehung ihrer Kinder einzuholen: „Ich hoffe, dass die, die wir erreichen wollen, den Mut haben, hierherzuk­ommen.“

Die Stadtberge­r Einrichtun­g, die nächstes Jahr ihren 30. Geburtstag feiert, ist aber schon jetzt eine gut besuchte Anlaufstel­le für Familien: Für die Kleinen und ihre Eltern gibt es Angebote wie Spielgrupp­en, Musikkurse, ein Ferienprog­ramm oder eben Elternbild­ung.

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Foto: Andreas Lode Am Haus der Familie der AWO in Stadtberge­n wurde jetzt ein Familienst­ützpunkt eingericht­et: (von links) Pius, Luca und Carolina befestigen zusammen mit Evelyn Jonschel und Anke Reiser (beide verantwort­lich für den Familienst­ützpunkt) das neue Schild am...

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