Augsburger Allgemeine (Land West)
Platin für den „Herrn der Vereine“
BLSV Manfred Ortlieb ist seit 50 Jahren in Spitzenpositionen. Dafür wurde er jetzt ausgezeichnet
Klosterlechfeld/Augsburg So eine Sportehrung gibt es nicht alle Tage. Deshalb fand sie auch im Sitzungssaal des Landratsamts vor einer großen Anzahl von Ehrengästen statt, unter ihnen der Präsident des Bayrischen Landessportverbands (BLSV) Günter Lommer. Und die Redner überschlugen sich vor Lob für Manfred Ortlieb.
„Das macht ihm so schnell keiner nach“, betonte Landrat Martin Sailer in seinen einleitenden Worten zur Ehrung von Manfred Ortlieb. Der Klosterlechfelder wurde für 50 Jahre Ehrenamt im BLSV gewürdigt. Sailer sprach dem Ehrenamt allgemein ein hohes Lob aus, das bei 75 Millionen Stunden pro Monat im Freistaat von staatlicher Seite nie finanzierbar wäre. Besonders lobte er Ortlieb, der auch Botschafter des Landkreises ist, als den „Anwalt des Sports“.
Von einem langen gemeinsamen Weg mit dem Klosterlechfelder sprach der Bezirksvorsitzende Bernd Kränzle. Der Geehrte sei kritisch, aufmerksam und zukunftsorientiert. „Wenn es um die Anliegen des Sports geht, kennt er weder Freund noch Feind. Er ist ein Vorbild für die, die mit ihm arbeiten dürfen und ist sich für keine Arbeit zu schade. Ich bin ein Fan von ihm.“
Auch wenn schon zu diesem Zeitpunkt die Lobeshymnen fast nicht mehr steigerbar waren, den eigentlichen Fesvortrag hielt ja erst BLSVPräsident Günter Lommer.
„Er ist kein Dampfplauderer und kein Dummschwätzer. Er ist sanft, milde, kann zuhören und ist trotzdem überzeugend und durchsetzungsfähig.
Es wundert mich, das Manfred Ortlieb nie Höheres angestrebt hat.“Lommer zeichnete den Weg des Geehrten im BLSV nach, zählte auch seine sonstigen Ehrenämter von Gemeinderat über 3. Bürgermeister bis zu Schöffe auf und nannte ihn den „idealen, perfekten Kreisvorsitzenden“.
Da Ortlieb schon eine lange Reihe von hohen BLSV-Ehrungen erhalten habe, blieb quasi nur noch eine übrig: die Ehrennadel in Platin. Derzeit gibt es nur sechs lebende Personen, die sie tragen dürfen.
„Ich kann nur dazu animieren, seinem Beispiel zu folgen und das Ehrenamt wie er zu vertreten, zu bereichern und zu pflegen.“
Karl-Heinz Wagner, stellvertretender BLSV-Kreisvorsitzender, würdigte Ortlieb für seine beispielhafte Lebensleistung und nannte ihn nach einem Zeitungszitat den „Herrn der Vereine“. „Sein Einsatz ist zwar kostenlos, aber beileibe nicht umsonst.“Ortlieb gab anschließend ein Bekenntnis zum Ehrenamt ab und betonte, dass es sein Leben stark geformt habe. „Es brachte mir viele Freundschaften und erweiterte meinen Gesichtskreis. Ich habe die Zeit nie bereut.“
Da Ortlieb kommenden Jahres als Vorsitzender des Kreis IV zurücktreten will, quasi keine Rede ohne Kritik hält, bedauerte er diesmal die geringe Beteiligung der Vereine beispielsweise an Kreistagen oder dem Tag des Ehrenamts. Allgemein meinte er abschließend: „Die Heimat hat mir viel gegeben. Deshalb geb ich ihr viel zurück.“
Musikalisch wurde die Veranstaltung vom Nachwuchschor St. Michael aus Schwabmünchen gelungen umrahmt.