Augsburger Allgemeine (Land West)

Die Flucht über das Meer ist noch gefährlich­er geworden

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meldet auch die libysche Küstenwach­e einen Notfall. Dann beginnen für den 50-Jährigen bange Stunden.

Das Schiff erreicht etwa eine Geschwindi­gkeit von maximal zwölf Knoten, das entspricht etwa 22 Kilometern pro Stunde. Das Einsatztea­m braucht deshalb oft Stunden oder gar Tage, bis es an dem jeweiligen Ziel ankommt. Doch bei der Rettung zählt jede Minute. Denn die Überfahrt ist für die Flüchtling­e in den letzten Monaten noch gefährlich­er geworden, wie Frontex bestätigt. Das Material, aus dem die Schlauchbo­ote gefertigt werden, sei dünner und von schlechter­er Qualität als früher. Wenn Teigen die Menschen in Seenot erreicht, ist es für viele oft schon zu spät.

Kritiker der Frontex-Mission „Triton“zum Schutz der EU-Grenzen warnen, angesichts der Schiffe, die zu Hilfe kommen, sei deutlich reizvoller geworden, über diese Route nach Europa zu kommen. Pål Erik Teigen bestreitet dies: „Wir sind viel zu weit von der libyschen Küste entfernt.“Auch die „Operation Sophia“, die seit etwa einem Jahr Schleusern das Handwerk legen soll, ist umstritten. Seit Beginn des Jahres wurden laut EU allein in Italien 655 Menschensc­hmuggler festgenomm­en. Doch kürzlich sagte ein Staatsanwa­lt aus Sizilien, von den vermeintli­chen Schleusern seien 80 Prozent nur „kleine Fische“.

Fest steht: Schleuser verdienen von Jahr zu Jahr mehr. „Der Handel mit Menschen ist längst zu einem

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