Augsburger Allgemeine (Land West)
„Beam mich ins Museum, Scotty!“
Science Fiction Das Dornier-Museum am Bodensee widmet dem 50. Geburtstag der TV-Serie „Raumschiff Enterprise“eine Ausstellung. Sie schlägt auch einen Bogen zur Technik von heute
Friedrichshafen
50 Jahre ist es her, als Captain Kirk, Mr. Spock und die Crew des Raumschiffs Enterprise zum ersten Mal über die Fernsehschirme der Welt flimmerten und damit ein Universum der Popkultur erschufen. Zu diesem Anlass zeigt das Dornier-Museum in Friedrichshafen am Bodensee Exponate aus 50 Jahren „unendlicher Weiten“.
Einmal auf dem Platz von Sternenflottenkapitän James Tiberius Kirk Platz nehmen? Das ist problemlos möglich. Denn das Dornier-Museum hat seine reguläre Luft- und Raumfahrtausstellung um eine ordentliche Portion ScienceFiction erweitert. Herz der Aktion zum Geburtstag des Fernsehuniversums ist eine nachgebaute Kommandobrücke des Föderationsraumschiffs Enterprise mit der Kennnummer NCC-1701 – jedem Trekkie, so nennen sich Fans der jahrzehntelang produzierten Serie um Weltraum und fremde Zivilisationen – dürfte das Herz aufgehen.
Doch nicht nur harte Fans sind Zielgruppe der Sonderausstellung mit einem umfassenden Begleitprogramm mit Vorträgen und Aktionen. Schließlich hat das Museum um Leiter Berthold Porath und Trekkie und Museums-Archivar Ingo Weidig eine ganze Menge an OriginalRequisiten von drei Star-Trek-Serien bis zu den Star-Trek-Kinofilmen zusammengesammelt. Der vierte Kinofilm, „Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart“, kam übrigens heute vor 30 Jahren in die US-Kinos.
Hilfe erhielten die Organisatoren der Ausstellung von Martin Netter aus Berlin, der sich selbst als größten Star-Trek-Sammler der Welt bezeichnet und einige seiner 150 000 Exponate zur Verfügung gestellt hat. So sind in Friedrichshafen nun Originalkostüme der Serie zu sehen und ein Warp-Kern, ein echter Science-Fiction-Raumschiffantrieb.
Wer sich fragt, was das alles mit echter Weltraumfahrt zu tun hat
und warum Star Trek ins DornierMuseum passt, der sollte sich das Begleitprogramm der Ausstellung ansehen. Die Macher setzen sich dabei ganz bewusst mit der Frage auseinander, inwiefern das Star-TrekUniversum mit der echten Welt vereinbar ist und wie aus Fiktion Wirklichkeit wurde.
Reisen in Überlichtgeschwindig-
keit? Beamen? Dass Ideen aus Star Trek die echte Welt erreichen, beweist nicht zuletzt die Erfindung des „Communicators“, der es von der Mattscheibe der Serie längst in die Realität geschafft hat – als Handy oder als Smartphone. Auch die Idee des „Replikators“aus Star Trek hält heute der Realität einigermaßen stand – in Form von 3-D-Druckern.
Wem das alles zu technisch und zu kompliziert ist, der kann sich auch einfacher unterhalten lassen. So finden parallel zur Ausstellung auch Star-Trek-Partys im Museumshangar statt. Und es gibt sogar eine Trekkie-Speisekarte mit „romulanischer Plomeek-Suppe“, die – frei nach Star Trek – „nie ein Mensch zuvor gegessen hat“.