Augsburger Allgemeine (Land West)

Ein teuer erkaufter AEV Sieg

Eishockey Das 5:4 gegen Iserlohn ist der fünfte Augsburger Sieg in Folge. Überschatt­et werden der Erfolg und die hervorrage­nde Leistung von drei Verletzung­sfällen

- VON MILAN SAKO

Augsburg

Eishockey ist ein schöner, aber auch schmerzhaf­ter Sport. Das bekamen gestern Abend 4113 Zuschauer im Curt-Frenzel-Stadion zu sehen. Die Augsburger Panther bezwangen die Iserlohn Roosters mit 5:4 (4:2, 1:1, 0:1), doch der fünfte Sieg in Folge war teuer erkauft. Denn nach 60 intensiven Minuten hatte die Mannschaft von AEVTrainer Mike Stewart nicht nur drei Punkte, sondern auch drei verletzte Spieler mehr. „Ich bin froh, dass es vorbei ist. Wir haben drei Punkte, aber es hat uns viel gekostet. Es war ein komisches Spiel, das mit einer kaputten Uhr begonnen hat und dann komisch geblieben ist“, sagte Trainer Mike Stewart.

Zuerst das Positive. Die Augsburger zeigten phasenweis­e Traumkombi­nationen und lagen nach 25 Minuten und Toren von Drew LeBlanc, David Stieler, Jaroslav Hafenricht­er (erster Saisontref­fer), Ben Hanowski und T.J. Trevelyan 5:2 vorne. Zweimal traf die beste Powerplay-Mannschaft der Liga dabei in Überzahl und baute die Quote der verwertete­n Powerplay-Chancen auf 25 Prozent aus. „Beim 5:2 dachte ich: Das war es. Aber Iserlohn hat sich nicht aufgegeben“, sagte Stewart. Die Roosters blieben dran, auch weil Panther-Schlussman­n Ben Meisner zunächst einen gebrauchte­n Tag erwischte. Beim zweiten und dritten Gegentor warf sich der Schlussman­n den Puck selbst ins Tor.

Schon nach dem ersten Drittel fehlten zwei AEV-Profis. Stürmer Evan Trupp verletzte sich bei einer unglücklic­hen Aktion selbst am Oberkörper und wurde ins Kran- kenhaus gefahren. Nach einem üblen Bandenchec­k des Iserlohner­s Blair Jones flog AEV-Verteidige­r Arvids Rekis mit dem Hinterkopf voraus in die Bande und blieb sekundenla­ng benommen auf dem Eis liegen. Danach wurde der Lette, der schon so oft in seiner Karriere Gehirnersc­hütterunge­n erlitten hat, in die Umkleide gebracht und kehrte nicht auf Eis zurück. Übeltäter Jones musste mit fünf Minuten plus einer Spieldauer­strafe vom Eis. Kurz nach Beginn des zweiten Drittels erwischte es Adrian Grygiel, der sich ohne Einwirkung des Gegners offensicht­lich eine Rückenverl­etzung zuzog. Wie einen Maikäfer schoben seine Teamkolleg­en den Stürmer vom Eis und brachten Grygiel schließlic­h auf einer Trage in die Kabine. Im letzten Abschnitt kam Iserlohn in der 55. Minute auf 5:4 heran. Danach retteten ausgepumpt­e Panther mit viel Einsatz, einem verbessert­en Torwart Ben Meisner und Glück den Sieg über die Zeit. Am Sonntag in Mannheim treten die Augsburger wohl mit einem Rumpfteam an. Rekis, Trupp und Grygiel dürften ebenso ausfallen wie der zuvor schon am Oberkörper verletzte Verteidige­r Scott Valentine und Michael Davies (Grippe).

Meisner – Guentzel, Lamb; Cundari, Tölzer; Dinger, Rekis – Po laczek, MacKay, Grygiel; Parkes, LeBlanc, Holzmann; Hanowski, Trupp, Trevelyan; Hafenricht­er, Stieler, Thiel

Augsburger Panther

 ?? Foto: Siegfried Kerpf ?? Adrian Grygiel war einer von drei Panther Spielern, die verletzt vom Eis mussten.
Foto: Siegfried Kerpf Adrian Grygiel war einer von drei Panther Spielern, die verletzt vom Eis mussten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany