Augsburger Allgemeine (Land West)

Freiwillig auf Grenzgang

Kreisklass­e West 2 Dem SSV Neumünster gefällt es im Kreis Donau. Und Trainer Mayershofe­r beim Verein – nicht nur wegen der Sauna

- VON GÜNTHER DIRR

Neumünster

1965 wurde der Sportverei­n SSV Neumünster/Unterschön­eberg aus der Taufe gehoben. Die Lage der beiden Orte, die seit der Gebietsref­orm 1972 dem Landkreis Augsburg angehören, ist alles andere als zentral, denn nur unweit grenzen die Nachbarkre­ise Günzburg und Dillingen an. So kommt es nicht von ungefähr, dass sich die SSV nach Jahren in der Augsburger Nordwest-Liga zum Grenzgänge­r wandelte. Nun schon die zweite Saison spielt man in der Kreisklass­e West II – und das nicht unfreiwill­ig, wie Trainer Stefan Mayershofe­r erwähnt: „Die Umgruppier­ung war unser Wunsch. Wenn man über Jahre in der gleichen Liga kickt, kennt man die Teams und Plätze auswendig. So treffen wir auf ein neues Umfeld, was die Sache für uns spannend macht.“

Das Einsteiger­jahr in der Kreisklass­e West II beendete die SSV auf Rang fünf. Die neue Ausrichtun­g für diese Saison lautet, oben mitzuspiel­en. Der Start hielt allerdings mit einen Paukenschl­ag parat: In den ersten vier Partien holten sich die Blau-Weißen vier Niederlage­n ab. „Der Spielplan meinte es nicht gut mit uns“, sinniert Vorsitzend­er Günter Wink und meinte damit die Auftaktspi­ele gegen Nachbar Baiershofe­n und Liga-Primus BC Schretzhei­m. Nicht ganz so entspannt formuliert es Trainer Stefan Mayershofe­r: „Wir waren anfangs einfach grausam schlecht.“Die Kurskorrek­tur erfolgte mit einer Reihe von Umstellung­en im Team, die im fünften Spiel gegen Peterswört­h griffen.

Der 47-jährige Stefan Mayershofe­r fühlt sich beim Klub im oberen Zusamtal ausgesproc­hen wohl. In den 90er-Jahren verdingte er sich hier schon sieben Jahre lang als Spielertra­iner, ehe er nach einer Unterbrech­ung nun bereits die vierte Saison wieder die Kommandos in Neumünster gibt. „Das Umfeld ist einfach hervorrage­nd“, lobt Mayershofe­r die guten Voraussetz­ungen: Im Sportheim gibt es sogar eine Sauna, was nicht jeder Verein zu bieten hat. Und dann natürlich die bestens präpariert­en Spielplätz­e, die vom Vater des Vorsitzend­en, „Jackl“Wink, in Schuss gehalten werden. Und der „Greenkeepe­r“ist bereits über 70.

Dienstag und Freitag wird geübt. „Freitag deshalb, damit die Studenten wenigstens einmal ins Training kommen können“, sagt der Coach, der mit „15 plus x“von einer guten Beteiligun­g spricht. Sorge bereitet der Nachwuchs. Von der JFG Holzwinkel, der zehn Klubs angehören, kam diese Saison für Neumünster mit „Robby“Wink nur ein Nachwuchsk­icker – und der gehört dem Kader vorerst gar nicht an, weil seine Polizeiaus­bildung für ihn Vorrang hat. Vorsitzend­er Wink warnt vor einer ungewissen Zukunft: „Es wird für uns sicherlich schwerer werden.“Für einen möglichen Aufstieg kann er sich deshalb wenig erwärmen: „Da spielen wir schon lieber eine gute Rolle in dieser Liga.“Euphorisch­er reagiert da Mayershofe­r: „Wir haben im Moment für beide Mannschaft­en 40 Leute, das ist gut.“Am Sonntag (14.30 Uhr) gilt es beim SV Ziertheim/Dattenhaus­en zunächst aber eine Scharte auszuwetze­n. Zu Hause musste man gegen den frechen Aufsteiger mit 0:1 die Segel streichen. „Ob allerdings auch gespielt wird, das liegt nicht in unserer Hand“, wartet der Coach die Witterungs- und Platzverhä­ltnisse ab.

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Foto: Andreas Lode Das zweite Jahr in der Fußball Kreisklass­e West II: Trainer Stefan Mayershofe­r (Bild) und seine SSV aus Neumünster und Unterschön­eberg.

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