Augsburger Allgemeine (Land West)
Amazon: Mitarbeiter streiken
Mehr als 300 Beschäftigte legen die Arbeit nieder
Graben
Der Auftakt des Weihnachtsgeschäfts hat spätestens am gestrigen „Black Friday“stattgefunden. Online-Versandhändler wie Amazon haben in Sonderaktionen Schnäppchen angeboten. Für Verdi-Streikleiter Thomas Gürlebeck ein guter Zeitpunkt, um am Standort Graben die Beschäftigten zu einem Streik aufzurufen. Rund 350 Mitarbeiter auf dem Lechfeld haben laut Gürlebeck in insgesamt drei Schichten die Arbeit bei Amazon niedergelegt. Die Kundgebung stand unter dem Motto: „Keine verbindlichen Tarifverträge für uns, heißt keine pünktliche Lieferung für den Kunden.“Gürlebeck wirft dem Versandhändler vor, dass er von den Mitarbeitern vollen Einsatz für das Abwickeln der Bestellungen verlange, die Existenzsicherung der Beschäftigten dagegen keine Rolle spiele. Die Gewerkschaft Verdi fordert seit Jahren existenzsichernde Tarifverträge für die Angestellten. Amazon-Pressesprecherin Anette Nachbar ist wegen des Streiks nicht besorgt. „Wir sind personell sehr gut aufgestellt.“Verzögerungen bei der Auslieferung seien nicht zu erwarten, unter anderem wegen der vielen Saisonarbeiter.
Augsburg Kriegshaber
Sehr bewegt und bewegend sangen die Chaplains in St. Thomas unter Leitung von Edda Sevenich das „Deutsche Requiem“von Johannes Brahms in seiner Fassung für Klavier zu vier Händen. Eine gewaltige Herausforderung für die gut 60 Sänger des Chores – die aber großartig gemeistert wurde und die das Publikum in der voll besetzten Kirche mit anerkennender Begeisterung quittierte. Vor allem die extremen dynamischen Wechsel – von zartem Pianissimo bis hin zu voller Wucht – beeindruckten zutiefst. Die vielfältige Chorleiterin – im Sommer hatte sie mit dem Chor noch eine Opernnacht veranstaltet – hatte nicht nur den Chor zur Höchstleistung motiviert. Auch die beiden Pianistinnen Angelia Achter und Andrea Hartinger und die beiden Vokal-Solisten Theresa Steinbach (Sopran) und Stefan Sevenich (Bass-Bariton) waren perfekt ausgesucht. Theresa Steinbach rührte mit ihrem kristallklaren, strahlend hohen Sopran die Herzen der Zuhörer. Stefan Sevenich schuf schon mit den vorangestellten „Vier ernsten Gesängen“von Brahms eine grandiose Einstimmung in das schwere Thema des Sterbens. Seine textgenaue Gestaltung zusammen mit seiner eindringlich schönen Stimme gab dem Ernst der Lieder eine würdevolle Schönheit.