Augsburger Allgemeine (Land West)

Mittelzent­rum: Neusäß rechtferti­gt sich

Ortsentwic­klung Bürgermeis­ter Greiner erklärt, warum sich die Stadt erst dann mit Stadtberge­n und Diedorf bewerben will, wenn es alleine nicht klappt

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Neusäß

Es ist ein begehrter Titel, an dem sowohl Neusäß als auch die Nachbarkom­munen Stadtberge­n und Diedorf interessie­rt sind: Mittelzent­rum. Damit soll im Landesentw­icklungspl­an geregelt werden, in welchem Maße ein Ort etwa Anspruch auf eine Schule oder ärztliche Versorgung hat. Der Weg um das zu erreichen, unterschei­det sich jedoch ein bisschen: Während Stadtberge­n und Diedorf eine gemeinsame Bewerbung abgaben, will es Neusäß zuerst alleine versuchen. Nur für den Fall, dass man alleine erneut eine Absage bekommt, würde man mit den beiden anderen Kommunen zusammenar­beiten. Das sorgte hinter den Kulissen für Verstimmun­g. Stadtberge­ns Bürgermeis­ter Paul Metz sagte dazu: „Ich bin mir sicher, wenn wir Mittelzent­rum wer- den, dann werden wir das nur zu dritt werden.“Der Neusässer Bürgermeis­ter Richard Greiner rechtferti­gt nun das Vorgehen und betont, dass man mit der Bewerbung keine Absprache gebrochen habe. Im gestrigen Artikel mit dem Titel „Mittelzent­rum: Neusäß versucht es noch mal alleine“entstehe der Eindruck, dass die Stadt Neusäß diese Bewerbung jedoch trotz anderer getroffene­r Absprachen mit der Stadt Stadtberge­n und dem Markt Diedorf eingereich­t habe, kritisiert Greiner. So heiße es, dass „nun Neusäß es trotz der Besprechun­gen mit den anderen beiden Kommunen erneut versucht, sich alleine zu bewerben“. Diese Aussage sei jedoch „nicht zutreffend“, so Greiner.

Es sei bereits Mitte Oktober im Planungs- und Umweltauss­chuss der Stadt Neusäß beschlosse­n worden, nach dem ersten gescheiter­ten Versuch vor ein paar Jahren einen neuen Vorstoß zu wagen, Mittelzent­rum zu werden. Eine Bewerbung sei kurz danach eingereich­t worden.

Erst Anfang November habe es auf Einladung der Stadt Stadtberge­n ein gemeinsame­s Gespräch zwischen Stadtberge­n, Diedorf und Neusäß zu diesem Thema gegeben. Stadtberge­n hatte Ende Oktober einen derartigen Beschluss gefasst. Für eine gemeinsame Bewerbung zum Mittelzent­rum mit Stadtberge­n und Diedorf hätte die Stadt Neusäß deshalb einen neuen Beschluss fassen müssen. Weil das Anhörungsv­erfahren Mitte November endete, sei dies nicht mehr möglich gewesen.

Dass sich Neusäß deshalb bereits alleine um die Einstufung zu einem Mittelzent­rum bewirbt, sei bei der Besprechun­g zwischen den drei Kommunen Anfang November bekannt und kommunizie­rt worden. Sollte keine der drei Kommunen alleine zum Mittelzent­rum aufgestuft werden, gebe es immer noch die Möglichkei­t, zu dritt den Titel Mittelzent­rum zu bekommen.

Bereits jetzt fungieren einige Orte im Landkreis Augsburg als Mittelzent­rum. Im Detail sind dies Meitingen, Langweid zusammen mit Gersthofen, Zusmarshau­sen zusammen mit Dinkelsche­rben, Schwabmünc­hen und Königsbrun­n. Die Stadt Augsburg gilt im Landesentw­icklungspl­an als Metropole. Im Umland dürfen sich zudem noch Wertingen, Friedberg und Aichach mit dem Titel Mittelzent­rum schmücken.

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