Augsburger Allgemeine (Land West)
Und die Flüchtlingssorge?
Zu „Nachricht von Oma Gertrude“(Politik) vom 26. November: Oma Gertrudes Jugenderlebnisse waren schrecklich, keine Frage. Wir müssen auf der Hut sein, dass ihren Urenkeln und deren Nachkommen Ähnliches nicht widerfahren kann. Insofern ist die von viel Empathie getragene Berichterstattung über die Aktion der betagten Wienerin wegen des verbal zu entgleisen drohenden Wahlkampfes in Österreich nachvollziehbar. Ich frage mich allerdings, ob die mediale Öffentlichkeit auch bereit wäre, mit gleich wohlwollendem Unterton zu berichten, wenn meine nahezu gleichaltrige Mutter, die in ihrer Jugend die Not und das Chaos der Kriegs- und Nachkriegszeit in nahezu allen Facetten miterlebt hat, öffentlich ihre Sorge um die Finanzierbarkeit der heutigen Flüchtlingspolitik äußern würde?
Eduard Waibel, Sonthofen