Augsburger Allgemeine (Land West)
Olympia Fans müssen umschalten
Fernsehen ARD und ZDF dürfen zukünftig nicht mehr live von den Olympischen Spielen senden. Dafür überträgt der neue Rechteinhaber Eurosport. Was bedeutet das für die Zuschauer?
150 Millionen Euro verlangt haben. So oder so hätten ARD und ZDF keine Exklusivrechte erworben, Eurosport wollte in jedem Fall auch Live-Bilder zeigen.
Wie will Eurosport künftig von Olympia berichten?
Eurosport 1 wird Live-Bilder von den Wettkämpfen im Free-TV zei- gen. Weitere Berichterstattung werde es beim Bezahlsender Eurosport 2 und bei der ebenfalls derzeit kostenpflichtigen Online-Plattform Eurosport Player geben. Das Programm werde die deutschen Sportstars in den Fokus stellen und den Schwerpunkt auf Geschichten setzen, „die die deutschen Fans am meisten interessieren“, hieß es.
Auf welche zusätzlichen Kosten muss sich der Olympia-Fan einstellen, wenn er alle Wettkämpfe sehen will?
Das IOC verlangt, dass von den Winterspielen 100 Stunden im frei empfangbaren Fernsehen übertragen werden. Bei Sommerspielen sind es 200 Stunden. Eurosport sicherte zu, dass diese Vorgaben übertroffen werden, ohne konkreter zu werden. Dennoch wird Eurosport versuchen, seine Kosten über zusätzliche Pay-TV-Kunden bei Eurosport 2 und über zahlende OnlineNutzer, die auf das volle OlympiaProgramm im Eurosport Player zugreifen wollen, zu refinanzieren. Daher ist zu erwarten, dass einige attraktive Wettbewerbe nur hinter der Bezahlschranke zu sehen sein werden. Der Eurosport Player kostet derzeit 5,99 Euro monatlich oder 59,99 Euro im Jahres-Abo.
Können ARD und ZDF jetzt den Rundfunkbeitrag senken?
Nein. Auch wenn erhebliche Kosten gespart werden, könnten ARD und ZDF das nicht an die Beitragszahler weitergeben. Zur Beitragshöhe macht jeweils eine unabhängige Kommission, die KEF, einen Vorschlag. Die Entscheidung liegt aber bei den Länderparlamenten. Derzeit beträgt der Beitrag monatlich 17,50 Euro pro Wohnung.