Augsburger Allgemeine (Land West)
Tod im Becken
Schwimmen Meisterschaft wird abgebrochen
Hannover
Tragisches Ende eines Wettkampfs: Die deutschen Masters-Meisterschaften im Schwimmen wurden am Sonntagnachmittag wegen eines Todesfalls abgebrochen. Zu Beginn des letzten Abschnitts der Veranstaltung brach ein Schwimmer nach Erreichen des seitlichen Beckenrandes zusammen. Andere Schwimmer und Kampfrichter kamen ihm zu Hilfe und zogen ihn aus dem Wasser. Mehrere Ärzte und das Badpersonal begannen sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen, konnten den SeniorenSportler aber nicht mehr retten. Der Wettkampf wurde abgebrochen.
„Die Helfer haben eine halbe Stunde lang versucht, den Mann wiederzubeleben“, sagte Ulrike Urbaniak, Vorsitzende der Fachsparte Masterssport im Deutschen Schwimm-Verband. Sie hätten aber keine Chance gehabt. „Es wurde alles Menschenmögliche unternommen. Wir hatten mehrere Ärzte unter den Teilnehmern, das Badpersonal ist für solche Notfälle ausgebildet und wenige Minuten nach dem Notruf waren auch noch zwei Rettungsteams mit Notärzten vor Ort“, sagte Urbaniak, die auch am Tag danach noch sehr mitgenommen wirkte. „Die Betroffenheit in der Halle war natürlich sehr groß. Niemand wollte eine Fortsetzung des Wettkampfs. In so einer furchtbaren Situation ist der Sport plötzlich ganz unwichtig.“
Mit über 1200 Teilnehmern ist die deutsche Kurzbahn-Meisterschaft der Masters der wohl größte Schwimmwettkampf in Deutschland. Im Gegensatz zu Meisterschaften in der offenen Klasse werden die Titelträger in Altersklassen ermittelt. Das beginnt in der AK 20 (20-25 Jahre) und geht bis hin zur AK 95. In den vergangenen Jahren erlebte der Masterssport nicht nur in Deutschland einen regelrechten Boom. Bei der Masters-EM kommendes Jahr in Budapest werden 20 000 Teilnehmer erwartet.