Augsburger Allgemeine (Land West)
Ein Trio rockt die Liga
Augsburger Sturmreihe sorgt für Aufsehen: 137 Scorerpunkte in 21 Spielen
Die jungen Spieler der Dresdner Eislöwen stehen nur Spalier: Zwei Zuckerpässe, eine Drehung auf engstem Raum und schon liegt der Puck im Tor. AEV-Stürmer Marco Sternheimer hat getroffen. Wie so oft in der Deutschen NachwuchsLiga (DNL). Die Sturmreihe mit dem Kapitän sowie Tim Bullnheimer und Jonas Mikulic rockt die Eliteklasse der deutschen U19: 137 Scorerpunkte (57 Tore, 80 Vorlagen) hat das Trio nach 21 Partien vorzuweisen.
Gegen Dresden läuft es besonders gut für die Kufenkombo mit dem vorgeschriebenen Gittervisier. Mit dem 6:0 und dem 6:3 gelingen dem AEV in dieser Saison zum ersten Mal zwei Siege an einem Wochenende. Endlich ist der Bann gebrochen. Nachdem die Augsburger die Toprunde der besten acht Teams knapp verpassten, müssen sie sich für die Endrunde noch qualifizieren. „Die Play-offs sind möglich“, ist Sternheimer überzeugt. Aber bis zum Ende der Runde Ende Februar kann noch viel passieren. Petr Zachar betont als Trainer den Teamgedanken. „Es kommt auf die ganze Mannschaft an.“Aber der Tscheche ist auch froh so ein überragendes Trio zu haben. Die Spieler kennen ihre Vorzüge. „Marco ist einer der schnellsten Spieler, die ich kenne, und eiskalt vor dem Tor“, so der 18-jährige Mikulic über den gleichaltrigen Sternheimer. Dieser lobt die Technik von Bullnheimer (17). „Timmy könnte einen in einer Telefonzelle ausspielen.“Dieser schätzt die feine Handarbeit von Mikulic, der zum Kader des Zweitligateams in Ravensburg gehört, und zusätzlich zweimal in der Woche zum Training nach Augsburg fährt.
Der Aufwand der jungen Spieler ist groß. Fast jeden Tag gehen sie aufs Eis, dazu kommen die Fitnesseinheiten und dann ist da ja noch die Schule. Sternheimer will 2017 sein Fachabitur machen, Mikulic das Gymnasium abschließen, Bullnheimer hat noch ein Jahr Zeit dafür.
Alle eint der Wunsch einmal Eishockeyprofi zu werden – und die Gewissheit, dass der Sprung vom Nachwuchs in ein ErwachsenenTeam gewaltig ist. „Sie müssen das Glück haben, dass sie ihre Chancen bekommen“, sagt Trainer Zachar. Der Tscheche weiß, wie hoch gerade die körperlichen Ansprüche im modernen Eishockey sind.
Die Panther in der DEL sind noch ein gutes Stück entfernt – auch aus organisatorischen Gründen. Die Profis trainieren am Vormittag, wenn Sternheimer und Co. die Schulbank drücken. Aber Trainer Mike Stewart hat bereits ein Auge auf den Kapitän und den Verteidiger David Farny. Sie werden von der Profiabteilung gefördert. Am Wochenende werden sich die Nachwuchsspieler wieder auf den DNLAlltag mit dem Heimspiel gegen den ERC Schwenningen (Samstag, 18.30, Sonntag, 10.45 Uhr) konzentrieren. Zwei Siege sind eingeplant.