Augsburger Allgemeine (Land West)
Aus Weizenstroh wird Zement
Forschung Universität an Sechs-Millionen-Euro-Projekt beteiligt
Forscher der Universität Augsburg beschäftigen sich in den kommenden vier Jahren damit, wie Abfälle aus der Forst- und Landwirtschaft genutzt werden können, um daraus neuartige Materialien und Produkte für die Chemie- und Baustoffindustrie machen zu können. Es geht dabei unter anderem um die Nutzung von Reststoffen wie Weizenstroh oder Baumrinde.
An der Suche nach optimierten Verfahren beteiligen sich 15 europäische Projektpartner aus Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, England sowie Spanien. Ziel der Untersuchungen ist es, mit geringem Energieaufwand und möglichst geringem KohlenstoffdioxidAusstoß aus Land- und Forstwirtschaftsabfällen möglichst hochwertige Produkte zu erzeugen. Für das Forschungsprojekt stehen insgesamt sechs Millionen Euro zur Verfügung.
In Augsburg ist das Projekt beim 2012 an der Universität gegründeten „Ressource Lab“angebunden. Dabei handelt es sich um eine interdisziplinäre Forschungsgruppe, in der die umwelt- und ressourcenorientierten Kompetenzen mehrerer Lehrstühle gebündelt sind.
Bereits jetzt gibt es neu entwickelte Aufbereitungstechnologien in diesem Bereich, mittels derer sich Klebstoffe, Zement oder Isolierschäume herstellen lassen. Diese Verfahren sollen in Pilotversuchen optimiert werden. Die industrielle Eignung der Endprodukte wird anhand von Prototypen im Bausektor getestet.