Augsburger Allgemeine (Land West)
Gegen schnelles Aus für Atommeiler
Keine Mehrheit im Umweltausschuss
Der Betreiber des Kernkraftwerks Gundremmingen soll die Blöcke B und C des Reaktors spätestens zum 31. Dezember 2017 stilllegen, um Risiken für die Augsburger Bevölkerung aus dem Betrieb des Atommeilers zu minimieren. Diese Resolution hatte die Stadtverwaltung am Montag im Umweltausschuss zum Beschluss vorgeschlagen. Hintergrund waren Anträge der Grünen und der Ausschussgemeinschaft aus Freien Wählern, Linke, ÖDP und Polit-WG. Doch es kam anders. Die Forderung nach einem schnellen Aus für den Atommeiler fand keine Mehrheit. Die Resolution wurde von CSU, CSM und Pro Augsburg abgelehnt. Zu einer inhaltlichen Aussprache über die Gründe der Ablehnung kam es nicht.
Hintergrund der Forderungen ist, dass das Kernkraftwerk nur 40 Kilometer Luftlinie von Augsburg entfernt ist und dort vergleichbare Reaktoren verwendet werden wie im japanischen Atommeiler Fukushima, wo es vor fünf Jahren zur großen Reaktorkatastrophe kam. Grüne, ÖDP und SPD wiesen im Ausschuss darauf hin, dass es im Kernkraftwerk Gundremmingen in den vergangenen Jahren zu mehreren Störfällen beziehungsweise meldepflichtigen Vorfällen gekommen sei, die das Vertrauen in die Sicherheit des Atommeilers erschüttert hätten. Einge Stadträte machen sich auch wegen möglicher Terrorakte auf Atomkraftwerke und wegen des Zwischenlagers für Atommüll in Gundremmingen Sorgen.