Augsburger Allgemeine (Land West)

Wen entlastet die Entlastung­sstraße?

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Zum Artikel „Stadt bremst Entlastung­s straße aus“vom 22. November: Wer Straßen sät, erntet Verkehr. Der Begriff „Entlastung­s“-Straße ist ein Widerspruc­h in sich. Wer die geplante Trasse ansieht, erkennt, dass Bäume an der Hangkante über die Rosenaustr­aße gefällt werden, eine Kleingarte­nanlage geopfert wird und Schallschu­tzmauern gebaut werden müssen. Wer wird hier entlastet? Die Bewohner, die jetzt noch mehr Verkehr von zwei Seiten zu befürchten haben? Die Umwelt in dieser sensiblen innerstädt­ischen Lage, die nur noch zubetonier­t wird? Die Luft, die in Augsburg regelmäßig die Grenzwerte für Feinstaub überschrei­tet?

Dass eine Straßenbah­nlinie Hunderte Autos ersetzt, hat sich bei einigen anscheinen­d noch nicht herumgespr­ochen. Ebenso, dass die Bäume in der Hessenbach­straße keinesfall­s als „sakrosankt“behandelt wurden, sondern dass erheblich mehr davon geopfert werden müssten als in der Holzbachst­raße.

Es wird nötig, dass man sich von dem Anspruch verabschie­det, individuel­len Personenve­rkehr in jeder Situation zu nutzen. Würde es nicht unsere Lebensqual­ität erheblich steigern, von Lärm, schlechter Luft, Dreck und dem enormen Platzbedar­f des Autos verschont zu sein? Dort wo das Nahverkehr­sund Fahrradweg­angebot optimal ausgebaut ist, wird es für Kurzstreck­en auch überwiegen­d genutzt. Wenn eine Straßenbah­n fährt, werden die Autofahrer, die längere Strecken zu bewältigen haben, nicht so oft im Stau stehen.

Bund Naturschut­z

Ann Margaret Shaw,

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