Augsburger Allgemeine (Land West)
Saunafreunde müssen noch etwas warten
Titania Therme Für rund eine Million Euro plant die Stadt Neusäß den Bau einer neuen Außensauna mit Ruheraum und Duschen. Warum sich die Eröffnung ins nächste Jahr verzögert
Neusäß
Jeder zweite Besucher in der Titania-Therme schwitzt gerne in der Sauna. Das ist im Vergleich zu anderen Bädern eine hohe Zahl. Da es besonders zu den Aufgusszeiten recht eng auf den Holzbänken wird, sollen die Saunafans mehr Platz bekommen. Doch der Bau der neuen Außensauna mit 90 Plätzen und des Ruheraums verschiebt sich ins neue Jahr.
Ursprünglich war geplant gewesen, dass die Sauna in diesem Herbst eröffnet wird. „Doch der technische Aufwand eines solchen Baus im Freigelände ist höher als eingeschätzt“, sagt Dietmar Krenz, Geschäftsführer der Sportstätten Neusäß GmbH. Das Gebäude und die neuen Duschen im Freibereich müssen von der Technik im bestehenden Titania-Bad mitversorgt werden. Neben diesen Leitungen geht es auch um die Frage der Bodenheizung auf den Wegen rund um die Sauna. Krenz: „Da brauchen wir einen eisfreien Zugang, schließlich laufen die Besucher mit Badeschlappen.“Krenz fasst es so zusammen: „Es ist eine große Erweiterung, das bedeutet auch großen Aufwand.“
Die neue Holzhütte wird auf einem Hang gegenüber des Ruhehauses errichtet werden. Angegliedert sind mehrere Außenduschen, Toiletten und ein Raum mit rund 40 Liegen. Während des Baus wird der Saunabetrieb normal weiterlaufen.
Nach längeren Diskussionen der Stadträte im Finanzausschuss stand auch die Finanzierung des Projekts fest: Die Investition wird zur Hälfte über ein Darlehen der Stadt und zur anderen Hälfte von der Sportstätten Neusäß GmbH, eine hundertprozentige Tochter der Stadt, gedeckt. Die Kosten für die neue Sauna schätzt Krenz auf rund eine Million Euro.
Der Bau der Titania-Therme vor 15 Jahren war das größte Bauprojekt in der Geschichte der Stadt Neusäß. Das Geld dafür wurde aus dem städtischen Haushalt entnommen. Zuschüsse gab es keine.
Nach der Krise mit dem Legionellenbefall und dem Betreiberwechsel im Oktober 2013 ist das Bad inzwischen wieder auf Erfolgskurs. „Das Titania boomt“, sagt Bürgermeister Richard Greiner. Im Saunabereich und in der Gastronomie stoße man an die Auslastungsgrenzen. Betriebsleiterin Jana Freymann nennt die Zahlen: Von Januar bis Oktober dieses Jahres kamen 213 000 Gäste in die Therme. Dieser Wert ist nicht mehr allzu weit von der Gesamtbesucherzahl aus dem Vorjahr entfernt: Sie lag bei 237 000. „Wir liegen deutlich über den Planzahlen“, freut sich Geschäftsführer Krenz.
Elf Koi Karpfen sind die neue Attraktion
Seit Kurzem gibt es im Bad neue Bewohner, die vor allem Kinder anziehen: Sie drücken sich an den Scheiben des Aquariums am Ende der Grotte die Nase platt. Dahinter schwimmen elf bunte Koi-Karpfen. Kois werden nicht wie bei der Karpfenzucht üblich zu Nahrungszwecken gezüchtet, sondern in der Regel als Ziertiere. Die langlebigen Karpfen galten den Chinesen bereits früh wegen ihrer Anpassungsfähig- keit und angeblichen Gabe, Wasserfälle überwinden zu können, als Verkörperung von Kraft und Klugheit. Wegen ihrer Robustheit wurden die Kois für den neuen Besatz des Aquariums in Neusäß ausgesucht. Auch ihr großer Bewegungsdrang und ihre Größe habe für die Wahl der Kois gesprochen, erklärt Krenz.
Da es früher Klagen gab, dass die Fische im Aquarium nicht gut zu sehen seien, wurde bei der Revision im Sommer der Boden angehoben. Spezielle Lampen sollen dafür sorgen, dass die Kois sich wohlfühlen. Die Fische sind zurzeit noch dabei, sich einzuleben. Die flinken Fische bekommen ein spezielles Futter. Um das Aquarium einzurichten, wurde ein Fachunternehmen aus Stuttgart beauftragt.
Neben dem Saunahaus wird es im nächsten Jahr weitere Investitionen im Titania geben. Die Stadt stellt im Vermögenshaushalt 220000 Euro zur Verfügung. Finanziert werden soll der nächste Bauabschnitt bei der Erweiterung des Parkplatzes. In Spitzenzeiten wird es dort knapp mit Plätzen. Außerdem fließt Geld in die Technik, die für eine gute Wasserqualität sorgen soll.
„Im nächsten Jahr will die Stadt auch daran gehen, die Außenanlagen attraktiver zu gestalten“, erklärt Krenz. Vor allem für Familien mit Kindern soll es mehr Angebote geben, so zum Beispiel eine große Rutsche oder andere Spielgeräte. Die Umgestaltung des Außenbereichs wird 2017 geplant. An die Umsetzung geht es dann im Jahr darauf.
»Kommentar