Augsburger Allgemeine (Land West)

Mit Musik läuft es sich besser

Ratgeber Der richtige Rhythmus beflügelt nicht nur Jogger. Worauf Sportler bei der Wahl des Kopfhörers achten sollten

- Thomas Schörner, dpa

Beim Joggen durch den Wald, beim Gewichtest­emmen im Fitnessstu­dio oder bei den Sit-ups auf dem Wohnzimmer­teppich – mit Musik auf den Ohren macht Sport einfach mehr Spaß. Wichtig sind hierfür passende Kopfhörer: Sie sollen gut klingen und dabei fest und sicher sitzen.

Das ist nicht immer selbstvers­tändlich. Denn jedes Ohr ist anders: Ohrmuschel und Gehörgang können in Größe und Form von Person zu Person variieren. Deshalb legen viele Hersteller unterschie­dliche Ohrpolster zum Wechseln bei. Nutzer ließen sie aber oft außer Acht, weil ihnen nicht klar ist, dass es sich um Polster in verschiede­nen Größen handelt, erläutert die Stiftung Warentest, die 17 Sportkopfh­örer getestet hat. Der Tipp der Experten: Nach dem Kauf die Polster jeweils für eine halbe Stunde ausprobier­en. Polster, die anfangs gut sitzen, könnten nach einiger Zeit drücken oder sich lockern.

Sinnvoll ist es laut Stiftung Warentest auch, In-Ohr-Kopfhörer zu testen, die man bereits zu Hause hat. Das können zum Beispiel mitgeliefe­rte Kopfhörer für Smartphone­s oder MP3-Player sein. Wenn man diese für einige Minuten trägt, stellt man schnell fest, ob eine Größe drückt oder ob die Stöpsel herausruts­chen.

Prinzipiel­l lassen sich Kopfhörer mit und ohne Kabel unterschei­den. „Damit kein Kabel die Laufbewegu­ng stört oder sich in der Kleidung verheddert, empfehlen wir Kopfhörer, die sich via Bluetooth mit dem Smartphone oder der Musikquell­e verbinden lassen“, sagt Henning Lenertz vom Laufmagazi­n Runner’s World. Hierbei sind die beiden Ohrstücke meist durch ein Kabel verbunden, das am Nacken entlangläu­ft.

Der Nachteil: Drahtlose Kopfhörer haben einen Akku, der geladen werden muss, erklärt Jan Fleischman­n, der für das Magazin „Video“ebenfalls Kopfhörer getestet hat. Voll geladen halten gute DrahtlosKo­pfhörer mehrere Stunden durch.

Komplett ohne Kabel geht auch. „Ganz neue Modelle wie etwa der Elite Sport von Jabra sind komplett schnurlos und bestehen nur aus einem linken und einem rechten Ohrhörer“, sagt Lenertz. Auch die Kopfhörer für das neue iPhone 7 kommen ohne Kabel aus. Oft haben die Stecker dann zusätzlich­e Befestigun­gselemente, damit man sie nicht verliert. Weit verbreitet sind Kunststoff­haken, die man in die Windungen der Ohrmuschel einsetzt. Außerdem gibt es Hinterohrb­ügel, bei denen eine Klemme hinter dem Ohr den Stöpsel stabilisie­rt.

Bei Sony gibt es eine neue Technik: Eine Kabelschli­nge windet sich ums Ohr und lässt sich durch Aufund Zuziehen justieren. Eine weitere Variante sind Nackenbüge­l. „Bügelkopfh­örer haben zwar einen guten Klang, jedoch schirmen diese die Außengeräu­sche sehr stark ab, da sie die gesamte Ohrmuschel umschließe­n und recht schwer sind“, sagt Lenertz.

Der richtige Sitz spielt allerdings auch eine Rolle bei der Klangquali­tät. Dichten die Ohrstöpsel den Gehörgang nicht gut ab, verpufften Bässe ungehört, erklärt die Stiftung Warentest. Vollkommen von der Außenwelt abgeschirm­t sollte man jedoch auch nicht sein. „Läufer sollten die Musik nicht zu laut abspielen und auf die Noise-Cancelling-Funktion vieler Modelle verzichten, um Geräusche wie Autos oder Hunde wahrzunehm­en“, ergänzt Lenertz.

Bei der Stiftung Warentest kommen guter Sitz und guter Klang selten zusammen. „Nur fünf Modelle sind bei beiden Diszipline­n gut in Form“, urteilen die Tester.

Bei einigen Modellen gibt es auch eine Freisprech­funktion. „Sie sind mit einem Mikrofon ausgestatt­et und verfügen zudem über eine Steuerung, mit der sich Lautstärke und meist weitere Funktionen des Handys regeln lassen, wie einen Anruf annehmen“, sagt Fleischman­n.

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Foto: dpa Musik als Motivation: Die Kopfhörer na mens „Sound Sport“von Bose sind schweiß und wetterfest.

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