Augsburger Allgemeine (Land West)
Täglich grüßt das Abenteuer
Kindertheater Im Eukitea geraten zwei Prinzen im Märchen „Die Bienenkönigin“in einen Kreislauf aus Kämpfen und Tänzen
Es war einmal ein Theater, das brachte jährlich zur Weihnachtszeit ein Märchen auf die Bühne – im zehnten Jahr war es „Die Bienenkönigin“. Wie es sich für so ein Märchen gehört, beginnt es mit Königskindern. Regisseur Stephan Eckl stellt im Eukitea Theater in Diedorf Michael Gleich und Josephine Volk als Prinzen auf die Bühne. Beide sind ohne ihren jüngsten Bruder Dummling (Olaf Dröge) auf Abenteuer aus. Sie geraten aber in einen Kreislauf aus Drachenkämpfen und wilden Tänzen mit Prinzessinnen, aus dem sie sich nicht befreien können: Täglich grüßt die Aventiure.
Dummling schaut Schmetterlingen zu, gießt Blumen und genießt die Natur. Als die Brüder nicht zurückkehren, sucht er sie. Gleich und Volk spielen den Abenteuer-Kreislauf pantomimisch – aber ihr Drache und das Schloss mit den tanzenden Prinzessinnen bleiben Luftnummern. Erst dem Dummling nimmt man sein Abenteuer ab, sieht den schmalen Steg über einen Fluss, die Türme des Schlosses, den Glamour des Ballsaals. So wie er Tiere und Pflanzen grüßt, fesselt er das junge Publikum. Nur Dummling kann das Trio aus dem Kreislauf befreien.
Das von Albert Ludewig Grimm erstmals in seinen „Kindermärchen“gesammelte und später in die Hausmärchen seiner berühmten Namensvettern aufgenommene, relativ unbekannte Märchen bietet keinen eingängigen roten Faden an, aber das Eukitea nimmt die verschiedenen Enden und webt einen bunten, warmen Theaternachmittag in einem Bühnenbild wie aus dem Haba-Katalog: haptisch verlockend, voll peppiger Spielideen. Das Bühnenbild so wie die mitspielenden Puppen stammen von Michael Gleich vom Figurentheater Luftsprung. Musik und Geräuschkulisse von Fred Brunner verbinden naturgetreue Laute mit Klangpoesie. Wäre das Geschehen auf der Bühne nicht so fesselnd, könnte man einfach nur ihm beim rasanten Wechsel der Instrumente zuschauen. Das Eukitea erinnert einmal mehr an unbeschwerte Kindheitstage. O
am 4., 11., 18., 26., 29. und 30. Dezember sowie am 6., 8. und 15. Januar jeweils um 16 Uhr.
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