Augsburger Allgemeine (Land West)

Brechdurch­fall legt Kinderkrip­pe lahm

Gesundheit Die Viren gehen wieder um. Eine Einrichtun­g hat es besonders erwischt

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Stadtberge­n/Landkreis Augsburg

Husten, Schnupfen, Fieber oder Durchfall: Viren haben Hochsaison. Die entspreche­nden Krankheite­n sorgen für volle Arztpraxen und große Lücken in Kindergart­engruppen und Klassenzim­mern. Dieses Bild ergab sich gestern bei einer kurzen Umfrage unserer Zeitung.

Besonders arg hatte es zuletzt eine Kinderkrip­pe in Stadtberge­n erwischt. Die Einrichtun­g, die nach städtische­n Angaben über 24 Plätze für unter Dreijährig­e verfügt, musste am Freitag und Montag komplett Nach Angaben des Gesundheit­samtes hatte es dort mehrere Fälle von Brechdurch­fall gegeben. Daher habe die Einrichtun­g auf eigenen Wunsch geschlosse­n und sei am Wochenende gründlich desinfizie­rt worden. Am Dienstag herrschte in der Krippe wieder Betrieb. Stellung nehmen wollte dort niemand.

Wie das Gesundheit­samt auf Anfrage unserer Zeitung mitteilte, seien ihm außer der Stadtberge­r Krippe derzeit im Landkreis keine weiteren bekannt, die schließen mussten. Allerdings seien die jahreszeit­lich typischen Erkältungs­krankheite­n nicht meldepflic­htig. Der Behörde liegen nach eigenen Angaben keine Erkenntnis­se vor, wonach die Erkältungs­saison bereits begonnen habe.

Was aber tun, wenn der Nachwuchs kränkelt? Laut Gesetz dürfen Eltern ihren Nachwuchs erst dann wieder in die Kindertage­sstätte bringen, wenn er gesund ist. Kränkelt ein Kind stark, müssen die Erzieherin­nen einschätze­n, ob eine Ansteckung­sgefahr für andere beschließe­n. steht, und für das Wohl des kleinen Patienten sorgen. Für den Fall, dass das Kind abgeholt werden muss, haben alle Eltern eine Telefonnum­mer hinterlegt, unter der sie erreicht werden könnten. Der Neusässer Kinder- und Jugendarzt Dr. Achim Timnik wies vor wenigen Wochen in einem Vortrag darauf hin, wie wichtig ein ausreichen­der Impfschutz gegen gefährlich­e Krankheite­n sei. So seien Masern zwar nicht mehr häufig, könnten aber tödlich enden. „Diese Gefahr wird häufig unterschät­zt.“

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