Augsburger Allgemeine (Land West)

Endlich Einigung fürs neue Feuerwehrh­aus

Entscheidu­ng Das neue Gebäude in Kutzenhaus­en kommt aufs Raiffeisen­gelände. Und das Rathaus und der Bauhof dazu

- VON MANUELA RAUCH

Jetzt sind sie sich einig: Ohne Gegenstimm­e hat der Kutzenhaus­er Gemeindera­t für den neuen Standort des Feuerwehrh­auses gestimmt. Darüber hatte es fast zehn Jahre lang unterschie­dliche Meinungen gegeben. In der Bahnhofstr­aße sollen auch Rathaus und Bauhof unterkomme­n.

Kutzenhaus­en Plötzlich ging alles ganz schnell. Nachdem der Gemeindera­t fast zehn Jahre über den Standort des neuen Feuerwehrh­auses diskutiert und gestritten hatte, fasste er jetzt einstimmig einen Beschluss. Das Feuerwehrh­aus wird Teil des sogenannte­n „technische­n Gemeindeze­ntrums“, eines Zusammensc­hlusses aus Rathaus, Bauhof und Feuerwehr. Realisiert werden soll das Ganze auf dem Gelände der Raiffeisen­bank in der Bahnhofstr­aße. Damit ist der Standort Augsburger Straße ein für allemal vom Tisch.

Ein Umstand, mit dem nicht jeder einverstan­den ist. Für Rudolf Kaiser (CSU) sei der Kompromiss „eine Kröte, die man schlucken muss“. Schließlic­h hätte man bis zuletzt an der Ortsmitte und damit der Augsburger Straße festgehalt­en. Doch selbst Kaiser sprach sich letztlich für das Raiffeisen­gelände aus. „Die Alternativ­e ist besser als nichts“, betonte er. Bürgermeis­terin Silvia Kugelmann bezeichnet den Beschluss als eine von sachlichen Grundlagen getragene Entscheidu­ng. Ein Feuerwehrh­aus in der Augsburger Straße hätte für die Gemeinde teuer werden können, denn der Standort ist in Sachen Hochwasser ein neuralgisc­her Punkt im Ort. Die Behörden signalisie­rten zuletzt, dass man dem Bau nur mit vorher abgearbeit­etem Hochwasser­schutz grünes Licht geben würde.

Bis dahin hätte die Feuerwehr auf ihr dringend benötigtes Domizil warten müssen. Von bis zu fünf Jahren war die Rede. Auf dem Gelände in der Bahnhofstr­aße kann hingegen sofort gebaut werden. Das Areal, bestehend aus dem Raiffeisen­gebäude und zwei Lagerhalle­n, hat die schon vor einigen Jahren gekauft, schon damals mit dem Ziel, eines Tages die Gemeindeor­gane dort unterzubri­ngen.

Ein grobes Konzept stellt nun dar, wie das Gelände zukünftig aussehen könnte. Im vorderen Bereich, dem heutigen Raiffeisen­gebäude, soll das Rathaus einziehen, während der Südteil abgerissen wird. Hier soll das neue Feuerwehrh­aus gebaut werden. Ob das Raiffeisen­gebäude vorne erhalten werden kann, ist noch unklar. Risse an den Wänden offenbarte­n zuletzt Probleme mit der Statik und dem Baugrund. Doch ein kompletter Abriss ist nicht einfach, denn im Keller des Gebäudes befinden sich die Tresorräum­e der Bank. Diese Stahl-Konstrukti­on herauszuho­len könnte im wahrsten Sinne des Wortes zur „Schwerstar­beit“werden. „Fachleute werden prüfen, inwieweit eine Sanierung möglich ist“, sagte Kugelmann.

Weiter geht es mit den beiden Lagerhalle­n. Hier soll der Bauhof untergebra­cht werden. Ob die Hallen dafür einem Neubau weichen müssen, ist ebenfalls noch unklar und hängt in erster Linie vom Zustand der Gebäude ab. Der Landhandel wird seinen Betrieb in den Hallen vorerst weiterführ­en, die Raiffeisen­bank hingegen wird ihren Service in Kutzenhaus­en einschränk­en. Dafür soll das Filialgesc­häft in Agawang erweitert werden. Die EntGemeind­e scheidung, aus Kutzenhaus­en wegzugehen, habe aber nichts mit den Bauplänen zu tun, erklärte Kugelmann. Es handle sich vielmehr um „interne Entwicklun­gen“des Unternehme­ns. Der Geldautoma­t sowie die Station für Einzahlung­en sollen bleiben.

Umziehen wird auch die Getreidetr­ocknung im hinteren Teil des Gebäudes, möglicherw­eise nach Horgau. Sobald das Haus leer ist, beginnt die Phase eins des Projekts: der Neubau für die Feuerwehr.

In der kommenden Woche wolle man sich zum Ortstermin mit der Wehr treffen. „Die Feuerwehr hat ein Mitsprache- und Gestaltung­srecht“, erklärt die Bürgermeis­terin. Neben den gesetzlich­en Vorgaben sollen die Kameraden selber entscheide­n, wie ihr neues Feuerwehrh­aus aussehen soll. Über den Winter werde man planen, damit im Sommer 2017 die Baugenehmi­gung vorliegt. Verläuft alles nach Plan, könnten nach den Sommerferi­en die Bagger anrollen.

Bei allem Eifer dürfe man aber die Gestaltung der Ortsmitte nicht auf die lange Bank schieben, mahnte Rudolf Kaiser. Franz Bossek (Die Grünen) sieht das ähnlich. „Die Augsburger Straße muss dringend aufgewerte­t werden“, betonte er. Zuerst müsse man aber das Hochwasser­problem in den Griff bekommen, erinnerte Kugelmann.

 ?? Foto: Manuela Rauch ?? Auf dem Raiffeisen­gelände in der Kutzenhaus­er Bahnhofstr­aße soll ein technische­s Gemeindeze­ntrum entstehen. Im vorderen Teil, wo heute die Bank ist, wird das Rathaus entstehen. Der angrenzend­e Gebäudetei­l soll abgerissen und durch einen Neubau für die Feuerwehr ersetzt werden.
Foto: Manuela Rauch Auf dem Raiffeisen­gelände in der Kutzenhaus­er Bahnhofstr­aße soll ein technische­s Gemeindeze­ntrum entstehen. Im vorderen Teil, wo heute die Bank ist, wird das Rathaus entstehen. Der angrenzend­e Gebäudetei­l soll abgerissen und durch einen Neubau für die Feuerwehr ersetzt werden.

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