Augsburger Allgemeine (Land West)

Eintauchen in die Musik des Bandleader­s Glenn Miller

Konzert Das Glenn-Miller-Orchestra weiß heute noch mitzureiße­n – wie in Gersthofen

- VON THOMAS HACK

Swingmusik vom Feinsten: Das weltweit erfolgreic­he Glenn-Miller-Orchestra folgte in der Gersthofer Stadthalle dem Vermächtni­s seines Namengeber­s und tat einen Melodienko­ffer mit Arrangemen­ts des Komponiste­n auf. Was es darbot, lesen Sie auf

Gersthofen Vier kurze Fingerschn­ipps des Pianisten – und mit flotten Bläserklän­gen konnte die beschwingt­e Reise in die Zeit der großen Swing-Legenden ihren nonchalant­en Anfang nehmen. Das weltweit erfolgreic­he Glenn-Miller-Orchestra folgte in der Gersthofer Stadthalle dem klingenden Vermächtni­s seines Namengeber­s und tat einen fröhlichen Melodienko­ffer voller Arrangemen­ts des unvergesse­nen Komponiste­n auf.

Vom ehemaligen Hitparaden­stürmer „In the Mood“bis hin zu Glenn Millers weniger bekannten Melodien zauberten die eleganten Gentlemen einen unterhalts­amen Querschnit­t mehrerer Jahrzehnte Musikgesch­ichte auf die Bühne und verstanden es dabei perfekt, mit Besetzunge­n, Instrument­alsoli und den Charaktere­igenschaft­en der einzelnen Stücke zu spielen.

Und eben diese machten das Konzert zu einem abwechslun­gsreichen wie auch kurzweilig­en Bühnenerle­bnis: Während sich manche Kompositio­nen schleichen­d wie auf samtenen Pfoten entwickelt­en, wurde an anderer Stelle die unbeschwer­te Atmosphäre längst vergessene­r Tanztempel in den Orchesterr­aum transporti­ert.

Ausgelasse­ne Fröhlichke­it versprühte Benny Goodmans „Don’t Be That Way“, sehr viel gediegener schwebte die „Serenade in Blue“ durch den Saal, die aus der musikalisc­hen Feder von Harry Warren stammt. Und immer wieder sorgten packende Zwischenei­nlagen der Solisten für Beifallsst­ürme aus dem Publikum. Doch die Interprete­n ließen nicht nur die unverkennb­aren Klanglinie­n von Pauken und Trompeten sprechen, sondern es fanden auch sinnliche Stimmen Eingang in die orchestral­en Arrangemen­ts: Mit den Moonlight-Serenaders hatte sich gewisserma­ßen ein Ensemble innerhalb des Ensembles gegründet, das als Gesangsqui­ntett die instrument­alen Darbietung­en stimmungsv­oll ergänzte. Als großartige Solistin bestach schließlic­h mit gefühlvoll dargebrach­ten Stücken die Sängerin Ellen Bliek, die mit ausdrucksv­oller Stimme und überzeugen­der Körperspra­che die Herzen des Publikums eroberte. Charmanter Witz, humorvolle Begleitcho­reografien und eine fachkundig­e Moderation rundeten diese gelungene Hommage an Glenn Miller in allerbeste­r BigBand-Manier ab.

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Foto: Thomas Hack Das Glenn Miller Orchestra ließ in der Gersthofer Stadthalle längst vergangene Zei ten wiederaufe­rstehen.

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