Augsburger Allgemeine (Land West)

Sogar die Chefs dürfen Teilzeit arbeiten

Kinder & Karriere Die Kreisspark­asse Augsburg gehört zu den 20 familienfr­eundlichst­en Arbeitgebe­rn in Bayern

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Landkreis Augsburg Die Kreisspark­asse Augsburg gehört zu den 20 familienfr­eundlichst­en Unternehme­n Bayerns. Das ist das Ergebnis des Wettbewerb­s „Erfolgreic­h.Famili-enfreundli­ch“, zu dem die bayerische Staatsregi­erung in diesem Jahr erstmals aufgerufen hat (wir berichtete­n bereits kurz).

Die Kreisspark­asse hatte sich dabei bayernweit gegen fast 190 Mitbewerbe­r durchgeset­zt. Sie wurde nun bei einem Staatsempf­ang in München von Bayerns Wirtschaft­sministeri­n Ilse Aigner und Arbeitsmin­isterin Emilia Müller ausgezeich­net. „Die Kreisspark­asse Augsburg ermöglicht ihren Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­rn in vorbildlic­her Weise, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen“, würdigte die Staatsregi­erung dabei das Engagement des Finanzdien­stleisters.

Derzeit arbeiten knapp 45 Prozent der rund 650 Mitarbeite­r der Kreisspark­asse in Teilzeit, das heißt: Sie leisten zwischen 40 und knapp 100 Prozent der regulären Arbeitszei­t. Die einen verteilt auf einzelne Tage pro Woche, andere täglich für einige Stunden. So bleibt neben dem Beruf Zeit für Kinder und Partner, für die Pflege eines Angehörige­n oder für andere private Dinge wie Ehrenämter und Hobbys. „Fast alle Varianten der Teilzeitar­beit sind bei uns möglich“, erklärt Sabine Stölzle, Personalbe­treuerin und Leiterin des Referats Beruf und Familie.

Seit 2014 gibt es bei der Kreisspark­asse Augsburg noch eine weitere Möglichkei­t, Beruf und Privates besser in Einklang zu bringen: die Bonus-Zeit. Dabei kann der Mitarbeite­r bis zu sechs zusätzlich­e Urlaubswoc­hen pro Jahr beantragen. Die unbezahlte Freistellu­ng wird auf alle Gehälter des Jahres umgelegt, sodass die monatliche­n finanziell­en Einbußen überschaub­ar bleiben. Knapp 150 Mitarbeite­r haben das Angebot bereits in Anspruch genommen, darunter viele Führungskr­äfte.

Bedeuten die Auszeiten einen Karrierekn­ick? Da widerspric­ht das Institut vehement. „Wir wollen Teilzeit und flexible Arbeitsmod­elle auf allen Ebenen etablieren“, sagt Personalle­iter Claus Holzapfel. „Eine reduzierte Arbeitszei­t darf keinen Rückschrit­t auf der Karrierele­iter bedeuten.“Deshalb arbeite man intensiv daran, die Rahmenbedi­ngungen für Führungspo­sitionen in Teilzeit zu verbessern, etwa durch mehr mobiles Arbeiten oder Jobsharing. Gleichzeit­ig will man durch spezielle Führungskr­äftetraini­ngs das Verständni­s der Chefs für individuel­le Familienlö­sungen wecken. In berufliche­n oder privaten Notsituati­onen bietet die Kreisspark­asse zudem eine Kriseninte­rvention an. Die Familien der Mitarbeite­r werden aber auch im normalen Arbeitsall­tag auf vielfältig­e Weise mit eingebunde­n, etwa bei Veranstalt­ungen und Gesundheit­sangeboten.

Für die Kreisspark­asse sei diese Auszeichnu­ng eine große Anerkennun­g, sagte der Vorstandsv­orsitzende Richard Fank. „Gleichzeit­ig ist sie Ansporn, unsere erfolgreic­he Personalpo­litik auch künftig an den besonderen Bedürfniss­en unserer Mitarbeite­r und ihrer Familien auszuricht­en.“Wichtiger Partner dabei ist der Personalra­t der Kreisspark­asse, der sich für dieses Thema starkmacht. „Wir sind sehr froh darüber, dass der Vorstand unseren Initiative­n mit so großer Offenheit begegnet“, sagt Personalra­tsvorsitze­nder Helmuth Lindner.

Der Wettbewerb„Erfolgreic­h. Familienfr­eundlich“ist Teil der Initiative Familienpa­kt Bayern, den die Bayerische Staatsregi­erung gemeinsam mit der Wirtschaft geschlosse­n hat. Er soll künftig regelmäßig alle zwei Jahre stattfinde­n. Die Preisträge­r des Wettbewerb­s werden von einer Jury ausgewählt, der neben Vertretern der Ministerie­n auch Juroren aus der Wissenscha­ft und der bayerische­n Wirtschaft angehören.

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Foto: Sebastian Hugl, StMAS Ilse Aigner (links) und Emilia Müller (rechts) überreiche­n die Ehrung an Sabine Stölz le und Richard Fank von der Kreisspark­asse Augsburg.

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