Augsburger Allgemeine (Land West)
Ziemetshausen wächst
Bürgerversammlung Die Zusamtalgemeinde zählt wieder mehr als 3000 Einwohner. Der Trend könnte länger anhalten
Ziemetshausen Der Asiatische Laubholzbockkäfer beschäftigt die Ziemetshauser noch länger und erfordert von der Marktgemeinde, von den Ämtern und nicht zuletzt von den betroffenen Bürgern noch viel Arbeit mit noch mehr Überwachung. Zudem kann wegen der Quarantänesituation der im Wertstoffhof errichtete Lagerplatz für Grüngut noch nicht bedient werden. Der Insektenbefall und seine andauernden Folgen waren eines der Themen, die Bürgermeister Anton Birle in seinem Bericht auf der Bürgerversammlung in Ziemetshausen ansprach. Teilweise waren damals auch Grundstücke im westlichen Landkreis Augsburg betroffen gewesen.
Allgemeine Zufriedenheit mit der Marktverwaltung spiegelte die Bürgerversammlung in der Taferne wieder. Ziemetshausen zähle jetzt wieder mehr als 3000 Einwohner, etwa 640 davon seien unter 18 Jahre alt, im Kreis der Rentner (ab 66 Jahre) lebten 508 Bürger, berichtete Bürgermeister Anton Birle den gut 80 Besuchern. Von den etwa 230 ausländischen Mitbürgern stammen 170 aus der Türkei, Polen, Rumänien und Österreich. Knapp 30 Asylbewerber sowie mittlerweile anerkannte Flüchtlinge sind derzeit an der Zusam zu Hause. Zwei Dutzend Eheschließungen, 30 Geburten und 15 Sterbefälle vermeldet das Standesamt bis November.
Aktuelle Zahlen vom laufenden Haushalt hielt Bürgermeister Birle parat. So bilden Kreisumlage und Personalkosten die größten Ausgabeposten im Gesamthaushalt. Gewerbesteuereinnahmen sowie der gemeindliche Anteil an der Einkommensteuer sind die größten Einnahmequellen. Der Schuldenstand konnte weiter reduziert werden. Ende November waren dies noch rund 1,3 Millionen Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 450 Euro entspricht und so unter dem Landesdurchschnitt liegt.
Birle berichtete, dass die fürstlichen Waldungen ebenso wie das Rentamt in den Besitz einer Stiftung übergingen. In der Kläranlage wurde neben dem Blockheizkraftwerk auch ein neuer Faulmittelbehälter errichtet. Allerdings wurde dort ein erhöhtes Chromaufkommen im Klärschlamm festgestellt, dessen Herkunft noch nicht ermittelt ist. Es bestehe die Gefahr, dass der Klärschlamm nicht mehr für landwirtschaftliche Zwecke verwendet werden kann, so der Bürgermeister.
Noch keine Lösung gibt es für die Sanierung der denkmalgeschützten Friedhofsmauer. Die „Neue Mitte“in Ziemetshausen schreitet inzwischen schnell voran. Das Haus Julia des Dominikus-Ringeisenwerks ist bereits fertiggestellt und eingeweiht. Im kommenden Jahr soll auch die Gestaltung des Marktplatzes unter Einschluss des angrenzenden Gasthofs Post abgeschlossen sein. Die Bauarbeiten im Baugebiet Allgäustraße können dank guter Witterung zügig vorangehen. So könnte in den Siedlungsstraßen noch die Asphalttragschicht aufgetragen werden.
Neben der vor Kurzem eingegangenen Zuschusszusage für den weiteren Ausbau des Breitbandnetzes informierte Birle auch über die beschlossene Ausweitung des Gewerbegebietes Haldenweg. In der folgenden Aussprache mit den Bürgern gab es keine Wortmeldungen.