Augsburger Allgemeine (Land West)
Informationen über „hochaggressive Gruppen“
feiern konnten und sich die Übergriffe des letzten Jahres nicht wiederholten, ist auch der gut vorbereiteten Polizei zu verdanken.“
Auch der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Jörg Radek, wies den Vorwurf des Rassismus entschieden zurück. Die Polizei habe nach den Erfahrungen der Silvesternacht des Vorjahres entsprechend reagiert und ein funktionierendes Präventionskonzept durchgesetzt, sagte er. „Es ist Aufgabe der Polizei, Straftaten zu verhindern. Besteht die Gefahr, dass von einer Gruppe von Menschen Straftaten ausgehen könnten, dann muss die Polizei diese Gefahr abwehren.“Wer der Polizei latenten oder gar strukturellen Rassismus unterstelle, offenbare entweder gravierende Wissenslücken über die Arbeitsweise der Sicherheitskräfte oder versuche das verhältnismäßige Vorgehen der Beamten parteipolitisch zu instrumentalisieren“, so Radek.
Bundeskanzlerin Angela Merkel dankte den Sicherheitskräften für ihren Einsatz in der Silvesternacht. Die Bundesregierung sei „sehr erleichtert“, dass die Feiern weitge- hend friedlich über die Bühne gegangen seien, ließ sie am Montag über den stellvertretenden Regierungssprecher Georg Streiter ausrichten.
Gleichzeitig wurde bekannt, dass es in mehreren Großstädten in der Silvesternacht zu verdächtigen Gruppenbildungen von Nordafrikanern kam, unter anderem in Hamburg, Hannover, Essen, Dortmund und Frankfurt am Main. In der Main-Metropole zählte die Polizei rund 1900 Personen, die in kleineren Gruppen angereist waren. Aus mehreren Städten wurden vereinzelte sexuelle Übergriffe gemeldet, in wenigen Fällen wurden Beamte mit Feuerwerkskörpern beschossen. Bislang hat die Polizei keine Erkenntnisse darüber, ob diese Versammlungen spontan zustande kamen oder ob sie organisiert wurden.