Augsburger Allgemeine (Land West)
Im Lutherjahr bekommt St. Anna neue Höfe
Baudenkmal Wie das Umfeld die Sanierung der Kirche vollenden soll und warum Spenden benötigt werden
Noch sind sie in einem beklagenswerten Zustand: der Lutherhof und der Leuthof der historischen Annakirche. Lange waren sie als Baustofflager zweckentfremdet. Doch das soll sich ändern. Zum deutschlandweiten Lutherjahr werden die beiden Kirchenhöfe erneuert und verschönert. Davon profitieren auch Besucher der Innenstadt.
St. Anna gilt als eines der bedeutendsten Kirchenensembles in der Stadt. Dort ist die Keimzelle der Reformation in Augsburg. Im einstigen Karmeliterkloster kam im Herbst 1518 Martin Luther unter, als ihn der römische Legat Cajetan unter Ketzerverdacht verhörte. In den vergangenen Jahren wurde das geschichtsträchtige Gotteshaus aufwendig und kostspielig saniert. Das war ein großer Kraftakt für die Kirchengemeinde. 2016 wurde auch die restaurierte Goldschmiedekapelle wiedereröffnet. Dass damit eines der bedeutendsten Baudenkmäler in Augsburg erhalten und für die Zukunft bewahrt wurde, sei Anlass zu Freude und Dankbarkeit, teilten Stadtdekanin Susanne Kasch und der Verein der Freunde von St. Anna mit. Viele Unterstützer hätten mit Spenden geholfen.
„Die Freude wird aber noch dadurch getrübt, dass die beiden Höfe in einem bedauernswerten Zustand sind“, sagt Hans-Eberhard Schurk, Vorsitzender des Freundeskreises von St. Anna. Sie wurden während der langen Bauphase als Materiallager genutzt. Entsprechend sehen sie aus. Nun wurde das Landschaftsarchitekturbüro Freiraum aus Freising beauftragt, die Neugestaltung zu planen. Der Vorstand der Kirchengemeinde hat zugestimmt. Auch mit der Denkmalpflege sei alles abgestimmt, sagt Schurk. Derzeit gehe es nur noch um Detailfragen. Vorgesehen ist, dass der Leuthof neben der Goldschmiedekapelle zu einer Grünoase gestaltet wird. Dort soll ein attraktiver Treffpunkt im Freien entstehen, etwa für Empfänge nach Hochzeiten und Taufen. Aber auch von der Annastraße her soll der Hof Besuchern Raum für Ruhe, Besinnung und Begegnung bieten. Der Lutherhof in Inneren des einstigen Klosters soll ebenfalls wieder attraktiver werden. Um ihn herum zieht sich der Kreuzgang. Der Hof soll künftig schöne Schlichtheit ausstrahlen. Dort wird ein Brunnen plätschern. Ein Baum sorgt für grüne Akzente. Sitzbänke sind vorgesehen. Inzwischen hat sich jedoch herausgestellt, dass im Bereich der Höfe auch noch umfangreiche Kanalisationsarbeiten durchgeführt werden müssen. Die Gesamtkosten der Baumaßnahme sollen bei 530 000 Euro liegen.
Für Dekanin Kasch und den Freundeskreis tragen die beiden Höfe entscheidend dazu bei, dass die gesamte ehemalige Klosteranlage wieder attraktiv aussieht, gerade auch zum Lutherjahr. Sie rufen gemeinsam dazu auf, das Vorhaben mit Spenden zu unterstützen. O
Das Spendenkonto ist zu fin den unter www.freunde st anna.de
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