Kreative Ideen für Hilfe in Not

Jahresbilanz Die Kartei der Not hat im Augsburger Land viele Senioren und Kinder unterstützt

Landkreis Augsburg

Berta S. musste sich im hohen Alter mehrfach operieren lassen. Sie ist gehbehindert und fast taub. Die kleine Rente reicht kaum für den Alltag, geschweige denn für die Zusatzkosten an Heilmitteln und Fahrtkosten zu Behandlungen. Als dann noch die Brille kaputt ging, war sie verzweifelt. Die Kartei der Not half der Seniorin.

Das Leserhilfswerk unserer Zeitung unterstützte sie – wie auch viele andere Menschen, die unverschuldet in eine schwierige Lebenslage geraten sind. Im vergangenen Jahr hat die Kartei der Not im Verbreitungsgebiet der AZ Augsburger Land in 70 Fällen Hilfe geleistet. Rund 38 400 Euro wurden ausgezahlt: Geld, das durch Einzelspenden und Gemeinschaftsaktionen unserer Leser zusammenkam und ohne jeden Abzug an bedürftige Menschen ging. Die gesamten Verwaltungskosten der Kartei der Not trägt die Mediengruppe Pressedruck, in der unsere Zeitung erscheint. Unterstützung für das Leserhilfswerk gab es wieder von vielen Seiten: So haben sich zahlreiche Laienschauspieler bei der Aktion „Heimatbühne mit Herz“engagiert und einen Teil des Eintrittsgeldes gespendet. Auch die Nordic Walker waren bei den Kleeblattläufen für einen guten Zweck aktiv. Die Wohltätigkeitsveranstaltung der Zusmarshauser Ortsvereine, der Christbaumverkauf der Staatsforsten und die Oldtimer-Rallye sind weitere Beispiele.

Arnd Hansen, der Geschäftsführer der Kartei der Not, ist von diesem Engagement beeindruckt. „Ein großes Kompliment an die Menschen im Augsburger Land“, lobt er: „Es ist wunderbar, dass wir damit bei zahlreichen Einzelschicksalen wirksam helfen und zur Linderung oft großer Not beitragen können.“

Die Kartei der Not hat zum Beispiel den Kauf eines Kühlfahrzeuges für die neue Tafel in Welden unterstützt. Denn auch in einer wohlhabenden Region wie dem Landkreis Augsburg gibt es Bedürftigkeit. In Fällen wurden während des zu Ende gehenden Jahres kranke Menschen und Kinder mit einer Schwerbehinderung unterstützt, zum Beispiel mit Zuschüssen zu einer Reittherapie für einen kleinen schwerstbehinderten Jungen, mit Beihilfen für Kindererholung und Behindertenfreizeit oder mit einer finanziellen Unterstützung für Kinderkleidung, Heizöl oder Brille.

Die Kartei der Not unterstützt Jugendhilfeeinrichtungen mit Zuschüssen für Kindererholungen. Kinder und Jugendliche, die in einer Wohngruppe einer Jugendhilfeeinrichtung leben, erhalten so die Möglichkeit, gemeinsam einige Tage in den Urlaub zu fahren. Die Reisen stärken das Gemeinschaftsgefühl der Gruppe, und die Jugendlichen können einige unbeschwerte Tage mit Freizeit und Spaß erleben. Die Kartei der Not unterstützte im vergangenen Jahr im Landkreis Augsburg 103 Kinder und Jugendliche. Bei Klassenfahrten oder Kindererholungen wurde an 37 Kinder aus Familien mit geringem Einkommen eine Beihilfe gewährt.

Im Rahmen des Projekts „Hilfe für Schattenkinder“konnte die Kartei der Not ebenfalls helfen. Dabei werden Buben und Mädchen unterstützt, deren Eltern oder Geschwister schwer krank und behindert sind. Die Kinder müssen oftmals aufgrund der Erkrankung zu34 rückstecken. Auch die vierjährige Anna ist ein Schattenkind. Ihre Schwester ist schwerbehindert und benötigt ständig Betreuung. Die Eltern kümmern sich liebevoll um sie. Anna durfte mit ihren Freunden ihren Geburtstag feiern. Die kleinen Kinder hatten schöne Stunden mit Spielen und bei einer Schatzsuche. »Kommentar (mit gth) O

Spenden Wer die Kartei der Not unterstützen will, kann hier seine Spende überweisen: Konto 2030 bei der Stadt sparkasse Augsburg, BLZ 720 500 00; IBAN DE97 7205 0000 0000 0020 30; Konto 555 555 bei der Sparda Bank Augsburg, BLZ 720 905 00, IBAN DE42 7209 0500 0000 5555 55.

Archivfoto: Marcus Merk Viele Schauspieler im Landkreis Augsburg engagierten sich für die Aktion „Heimatbühne mit Herz“. Das Bild zeigt die Volksbühne Welden mit dem Stück „Der Jäger von Fall“von Ludwig Ganghofer.