Augsburger Allgemeine (Land West)

Arbeiten sollen im Jahr 2018 beginnen

Innenstadt Welche Möglichkei­ten für die Umgestaltu­ng des historisch­en Rathauses in Thannhause­n zur Diskussion stehen und wie das Projekt finanziert werden soll

- VON MONIKA LEOPOLD MILLER

Die Arkadenpas­sage am historisch­en Rathaus in Thannhause­n soll im Zusammenha­ng mit einer Sanierung des Gebäudes geschlosse­n werden. Das sorgt in der Bevölkerun­g für Gesprächss­toff. Der Stadtrat hat sich in der jüngsten Sitzung auf die Schließung der Arkaden geeinigt. Damit könne mehr Raum gewonnen werden. Laut Bürgermeis­ter Georg Schwarz soll im historisch­en Rathaus, Ecke Christoph-von-Schmid-Straße/Bahnhofstr­aße, weiterhin die Bücherei untergebra­cht werden. Im Gespräch ist auch der Einzug des Familienze­ntrums, das derzeit in einem Gebäude in der Bahnhofstr­aße zur Miete einquartie­rt ist. Mit einer Umquartier­ung könnte die Stadt die Kosten für die Miete sparen.

Die Glas-Alu-Fassade hinter den Arkaden sei energetisc­h eine „Katastroph­e“, so der Bürgermeis­ter. Außerdem seien die Arkaden früher ebenfalls geschlosse­n gewesen. Immer wieder würden sich Bürger im Rathaus wegen „mangelnder Sauberkeit“im Bereich der Arkadenpas­sage beschweren, so der Bürgermeis­ter. Offen bleiben soll voraussich­tlich der Durchgang an der Ecke zum Kreuzungsb­ereich hin.

Um das Gebäude barrierefr­ei umzugestal­ten, ist der Einbau eines Aufzugs notwendig. Auch dafür werde entspreche­nd Platz benötigt. Schwarz rechnet für die Schaffung der Barrierefr­eiheit mit Kosten von rund 423000 Euro. Durch das Kommunalin­vestitions­programm könne die Stadt von einem Zuschuss von circa 380000 Euro ausgehen. Der Bund hat dafür ein Sonderverm­ögen zur Förderung von Investitio­nen finanzschw­acher Gemeinden und Gemeindeve­rbände in den Jahren 2015 bis 2018 eingericht­et. Voraussetz­ung für eine Förderung für die Barrierefr­eiheit ist laut Schwarz, dass es sich um einen öffentlich­en Raum handelt und dass eine öffentlich­e Einrichtun­g untergebra­cht wird. Somit ist ausgeschlo­ssen, dass wieder ein Ladengesch­äft im Erdgeschos­s einziehen wird.

Bis Ende März 2017 müsse der Bauplan eingereich­t werden, um die Förderung zu erhalten, erklärt der Bürgermeis­ter. Im Jahr 2018 könne man mit den Bauarbeite­n beginnen.

Nicht bezuschuss­t werden dagegen die notwendige­n Arbeiten für die Erneuerung des Brandschut­zes. Hier rechnet die Stadt mit Kosten von rund 150 000 Euro. Ob nun künftig im historisch­en Rathaus die Bücherei im Obergescho­ss und zusätzlich im Erdgeschos­s oder die Bücherei und auch das Familienze­ntrum untergebra­cht werden, sei derzeit noch nicht entschiede­n.

Schwarz denkt auch an eine Unterbring­ung des Familienze­ntrums im ehemaligen Rathaus, dem Gebäude schräg gegenüber des historisch­en Rathauses. Dieses Gebäude soll zu einem Bürgerhaus umgebaut werden. Doch dafür wären laut Schwarz ein paar Millionen nötig, die derzeit nicht vorhanden seien.

Das historisch­e Rathaus wurde von einem Augsburger Architekt 1873 im Stile der Neurenaiss­ance erbaut und 1982 von Architekt Ulrich Mayer umgebaut und renoviert. Viele Jahre war bis zur Schließung im Erdgeschos­s hinter den Arkaden der Laden Bürotechni­k Böck untergebra­cht.

Geschichte geht bis ins Jahr 1293 zurück

Auf einer in der Arkadenpas­sage angebracht­en Tafel ist zu lesen, dass das Gebäude auf das Jahr 1293 zurückgeht. Damals soll es darin Ratsstuben sowie eine Schranne gegeben haben. 1616 erfolgte ein Umbau des gotischen Dreistockh­auses mit Schranne, Wache, Ratsstuben sowie Theatersaa­l. 1873 wurde der jetzige Bau erstellt. Ab der Restaurier­ung 1982 waren im historisch­en Rathaus die Stadtbüche­rei, der Festsaal, die Heimatstub­e und das Ladengesch­äft mit Arkadenpas­sage untergebra­cht.

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Foto: Monika Leopold Miller Das historisch­e Rathaus wurde 1873 ge baut.

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