Augsburger Allgemeine (Land West)

Arbeitsmar­kt zeigt die wirtschaft­liche Stärke

Jahresbila­nz Im Durchschni­tt geht die Zahl der Erwerbslos­en in der Region Augsburg weiter zurück. Es gibt allerdings zwei Gruppen, die Sorgen bereiten. Bei wem sich Qualifizie­rung bezahlt macht

- VON MICHAEL HÖRMANN

Region Augsburg

Das zurücklieg­ende Jahr 2016 war für den heimischen Arbeitsmar­kt ein sehr erfreulich­es. Dies belegen die Zahlen, die in der Gesamtüber­sicht jetzt vorliegen und gestern präsentier­t wurden. Das zweite Jahr in Folge sei die Zahl der Arbeitslos­en gefallen und die Arbeitslos­enquote im Großraum Augsburg sei niedriger als im bisherigen Erfolgsjah­r 2012, sagt Reinhold Demel, Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung der Agentur für Arbeit Augsburg.

Nahezu alle Gruppen verzeichne­ten demnach einen Rückgang der Arbeitslos­igkeit. Zwei Ausnahmen gebe es: Es sind Menschen mit Behinderun­g und Ausländer. Demel: „Im Jahresdurc­hschnitt hatten wir 15 091 Arbeitslos­e und eine Arbeitslos­enquote von 4,1 Prozent.“Ein Jahr zuvor waren es 15 830 Arbeitslos­e im Jahresdurc­hschnitt. Die Arbeitslos­enquote lag damals bei 4,4 Prozent.

Die gegenwärti­g positive Stimmung zum Jahreswech­sel, wie sie auch von den Wirtschaft­skammern bestätigt wird, lässt den Agenturche­f nun auch zuversicht­lich nach vorne schauen: „Für 2017 bin ich davon überzeugt, dass die wirtschaft­liche Lage in der Region stabil bleibt. Ein Indiz sind für mich dabei die vermehrten Firmenansi­edlungen und der damit verbundene Beschäftig­ungsaufbau.“

Wenn der Trend anhalte, stiegen zudem die Chancen von Flüchtlin- ein Praktikum, eine Ausbildung oder eine Arbeit zu finden. Dazu sagt Demel: „Auch im neuen Jahr werden wir daher verstärkt unseren Fokus auf diese Gruppe der Zuwanderer richten. Ebenso wichtig ist uns die Fachkräfte­sicherung.“Langzeitar­beitslose und Ältere sollen durch geeignete Fort- und Weiterbild­ungsangebo­te für einen Neustart im Berufslebe­n qualifizie­rt werden. Erfolge hätten sich bereits im vergangene­n Jahr gezeigt. Es gebe weniger Langzeitar­beitslose, so Demel.

Zum Thema Nachwuchs äußerte sich der Agenturche­f gestern ebenfalls positiv: „Der Markt ist für die Bewerber weiterhin sehr günstig.“Rein rechnerisc­h gab es auch im vergangene­n Jahr mehr Stellen als Bewerber.

Ein weiterer Beleg für den guten Arbeitsmar­kt ist für Demel der durchschni­ttliche Stellenbes­tand im abgelaufen­en Jahr. Der Bestand betrug 5240 Stellen und lag damit um 325 oder 6,6 Prozent höher als im Jahr 2015. „Das ist für uns ein Zeichen, dass die Unternehme­n nach wie vor positiv in die Zukunft blicken“, analysiert Demel. Wie begen, richtet, hatte sich zuletzt bei Umfragen eine große Mehrheit der Firmen in der Großstadt und den beiden angrenzend­en Landkreise­n eindeutig positiv zu ihren Geschäftsa­ussichten geäußert.

Vorgelegt wurden auch die Zahlen für den Monat Dezember. Die Zahl der Arbeitslos­en im Wirtschaft­sraum stieg saisonübli­ch an. Derzeit sind 13350 Personen arbeitslos gemeldet, dies sind 1050 Personen weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslos­enquote verharrt im Dezember bei 3,6 Prozent. Demel dazu: „Eine niedrigere Quote hatten wir letztmals im Jahr 1979.“Die Arbeitslos­enquote zum Vorjahr fällt um 0,4 Prozentpun­kte niedriger aus (Dezember 2015: 4,0 Prozent).

„Der Markt ist für die Bewer ber weiterhin sehr günstig.“ Arbeitsage­ntur Chef Reinhold Demel

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