Augsburger Allgemeine (Land West)
Arbeitsmarkt zeigt die wirtschaftliche Stärke
Jahresbilanz Im Durchschnitt geht die Zahl der Erwerbslosen in der Region Augsburg weiter zurück. Es gibt allerdings zwei Gruppen, die Sorgen bereiten. Bei wem sich Qualifizierung bezahlt macht
Region Augsburg
Das zurückliegende Jahr 2016 war für den heimischen Arbeitsmarkt ein sehr erfreuliches. Dies belegen die Zahlen, die in der Gesamtübersicht jetzt vorliegen und gestern präsentiert wurden. Das zweite Jahr in Folge sei die Zahl der Arbeitslosen gefallen und die Arbeitslosenquote im Großraum Augsburg sei niedriger als im bisherigen Erfolgsjahr 2012, sagt Reinhold Demel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Augsburg.
Nahezu alle Gruppen verzeichneten demnach einen Rückgang der Arbeitslosigkeit. Zwei Ausnahmen gebe es: Es sind Menschen mit Behinderung und Ausländer. Demel: „Im Jahresdurchschnitt hatten wir 15 091 Arbeitslose und eine Arbeitslosenquote von 4,1 Prozent.“Ein Jahr zuvor waren es 15 830 Arbeitslose im Jahresdurchschnitt. Die Arbeitslosenquote lag damals bei 4,4 Prozent.
Die gegenwärtig positive Stimmung zum Jahreswechsel, wie sie auch von den Wirtschaftskammern bestätigt wird, lässt den Agenturchef nun auch zuversichtlich nach vorne schauen: „Für 2017 bin ich davon überzeugt, dass die wirtschaftliche Lage in der Region stabil bleibt. Ein Indiz sind für mich dabei die vermehrten Firmenansiedlungen und der damit verbundene Beschäftigungsaufbau.“
Wenn der Trend anhalte, stiegen zudem die Chancen von Flüchtlin- ein Praktikum, eine Ausbildung oder eine Arbeit zu finden. Dazu sagt Demel: „Auch im neuen Jahr werden wir daher verstärkt unseren Fokus auf diese Gruppe der Zuwanderer richten. Ebenso wichtig ist uns die Fachkräftesicherung.“Langzeitarbeitslose und Ältere sollen durch geeignete Fort- und Weiterbildungsangebote für einen Neustart im Berufsleben qualifiziert werden. Erfolge hätten sich bereits im vergangenen Jahr gezeigt. Es gebe weniger Langzeitarbeitslose, so Demel.
Zum Thema Nachwuchs äußerte sich der Agenturchef gestern ebenfalls positiv: „Der Markt ist für die Bewerber weiterhin sehr günstig.“Rein rechnerisch gab es auch im vergangenen Jahr mehr Stellen als Bewerber.
Ein weiterer Beleg für den guten Arbeitsmarkt ist für Demel der durchschnittliche Stellenbestand im abgelaufenen Jahr. Der Bestand betrug 5240 Stellen und lag damit um 325 oder 6,6 Prozent höher als im Jahr 2015. „Das ist für uns ein Zeichen, dass die Unternehmen nach wie vor positiv in die Zukunft blicken“, analysiert Demel. Wie begen, richtet, hatte sich zuletzt bei Umfragen eine große Mehrheit der Firmen in der Großstadt und den beiden angrenzenden Landkreisen eindeutig positiv zu ihren Geschäftsaussichten geäußert.
Vorgelegt wurden auch die Zahlen für den Monat Dezember. Die Zahl der Arbeitslosen im Wirtschaftsraum stieg saisonüblich an. Derzeit sind 13350 Personen arbeitslos gemeldet, dies sind 1050 Personen weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote verharrt im Dezember bei 3,6 Prozent. Demel dazu: „Eine niedrigere Quote hatten wir letztmals im Jahr 1979.“Die Arbeitslosenquote zum Vorjahr fällt um 0,4 Prozentpunkte niedriger aus (Dezember 2015: 4,0 Prozent).
„Der Markt ist für die Bewer ber weiterhin sehr günstig.“ Arbeitsagentur Chef Reinhold Demel